Mit deutlicher Mehrheit hat die Gemeindevertretung für die Teilnahme am Landesgartenschau-Bewerbungsverfahren gestimmt. Heiko Gläsel von den Grünen befürchtet eine "Monstershow".
RANSTADT - Mit deutlicher Mehrheit hat die Gemeindevertretung für die Teilnahme am Landesgartenschau-Bewerbungsverfahren gestimmt. Von den zwölf Gemeindevertretern votierten elf für und einer gegen einer Beteiligung. Christian Loh für die CDU und Michael Strecker für die Freien Wähler legten durchaus kritische Aspekte dar, kündigten aber insgesamt ein positives Abstimmungsverhalten an.
Loh betonte, das Projekt eröffne zahlreiche Fördermöglichkeiten, die Vorabinvestitionen seien für den Gemeindehaushalt verkraftbar. Man habe sich allerdings gefragt, ob es für Kommune und Region aktuell nicht wichtigere Themen und Probleme zu bewältigen gäbe, sehe das Vorhaben aber auch als Impulsgeber und Hoffnungsperspektive in schweren Zeiten.
Michael Strecker erläuterte, die interkommunale Landesgartenschau wäre hessenweit die erste ihrer Art, besitze ein Alleinstellungsmerkmal und somit gute Chancen im Bewerbungsprozess. Die Kooperation der Kommunen könne helfen, eigene Projekte vor Ort voranzubringen - zum Beispiel die Sanierung der Dauernheimer Felsenkeller und die bisher stagnierende Aufwertung des Ranstädter Hofgutes. Das gelte auch für übergreifende Themen, darunter den Ausbau des Rad- und Wanderwegenetzes, die Elektrifizierung des "Stockheimer Lieschens", den Wasser- und Naturschutz.
Uneingeschränkt positiv äußerte sich Mirko Berg von der SPD, dagegen negativ Heiko Gläsel von den Grünen, der eine "Monstershow" mit unabsehbaren Folgen für Natur und Landschaft befürchtet. Seine Familie sei vor Jahren aufs Land gezogen, um genau die Ruhe und die Idylle zu finden, die der zuvor gezeigte Imagefilm so eindrucksvoll präsentiert habe. Die Fraktion der Grünen könne keinem Vorhaben zustimmen, das durch Zufahrtswege, das Versiegeln von Parkplatzflächen und ein überhöhtes Besucheraufkommen eben diese Vorzüge zu zerstören drohe.
Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel (SPD) hatte die Chancen für die Einzelkommune, für die Gemeinschaft von elf Städten und Gemeinden sowie für den Bekanntheitsgrad der Region unterstrichen, wobei sie auf die wichtigsten Pro- und Contra-Argumente einging.