LISSBERG - (red). Die Innenentwicklung der Dörfer in der Leader-Region Wetterau/Oberhessen steht im Mittelpunkt des Vorhabens „Dorf und Du“. Damit sich interessierte Bürger in die Innenentwicklung einbringen können, wurde ein Qualifizierungsprogramm für ehrenamtlich Tätige mit dem Titel „Gemeinsam fürs Dorf“ gestartet. Bei vier Nachmittagsveranstaltungen und einer Exkursion sollen sie in einem bunten Programm Impulse zur Entwicklung ihres Dorfes und zur Stärkung der Innenentwicklung erhalten.
„Innenentwicklung ist eine große Aufgabe, die nur gemeinsam gelingen kann. Gefragt sind nicht nur Experten, sondern alle Menschen, die in den Dörfern leben und wirken, sind hier gefragt“, erläutert die Ortenberger Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring den Ansatz des Qualifizierungsprogramms. In der Burghalle Lißberg fand nun der erste Schulungsnachmittag statt. Pfeiffer-Pantring und Otfried Herling, Projektleiter von „Dorf und Du“ begrüßten zu der Veranstaltung unter der Überschrift „Herausforderung Innenentwicklung“.
Dr. Andrea Soboth (IfR) stellte die Herausforderung Ortsinnenentwicklung für die Dörfer in der Leader-Region Wetterau/Oberhessen dar und erläuterte ausführlich, wie wichtig eine ganzheitliche und für das Dorf spezifische Herangehensweise ist. „Auch wenn wir immer wiederkehrende Themenbereiche in der Innenentwicklung finden, ist es doch notwendig, dass jedes Dorf seinen eigenen Weg findet. Die Stärkung der Innenentwicklung kann auf verschiedenen Wegen erfolgen“, so Soboth.
Dass man dazu auch einen guten Überblick über die Ausgangssituation vor Ort benötigt, erläuterte Jörg Serba vom Amt für Bodenmanagement Büdingen. „In der Region haben wir die gute Situation, dass wir durch das Vorhaben „Dorf und Du“ für jedes Dorf in der Leader-Region ein Leerstands- und Alterskataster erarbeiten können. Damit stehen ihnen in den Dörfern wichtige Erkenntnisse zur Verfügung, mit denen Sie arbeiten können“, so Serba.
Auf besonderes Interesse stieß der Vortrag von Rainer Tropp, Planergruppe HTWW, der die Bedeutung der Innenentwicklung aus städtebaulicher Sicht darlegte. Tropp verdeutlichte zunächst an historischen Darstellungen die Entwicklung der Dörfer in der Region und legte dann anhand von vielen Beispielen dar, welche konkreten Möglichkeiten der Innenentwicklung geplant und auch schon umgesetzt worden sind. Dies reicht von der Vitalisierung von bestehenden Gebäuden bis über den Bau von Scheunenersatzgebäuden und der Entwicklung von Dorftreffs bis hin zu Möglichkeiten neuen Wohnens in der Ortsmitte.
„Der Nachmittag hat mir wirklich gut gefallen, das war praktisch, konkret und umsetzbar. Ich habe mir ganz viele Ideen aufgeschrieben, über die ich weiter nachdenken möchte. Ich freue mich schon auf den nächsten Nachmittag“, so Jürgen Stelter, Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahme aus Ober-Schmitten.
Weitere Informationen zum Vorhaben „Dorf und Du“ sowie zur Qualifizierungsmaßnahme „Gemeinsam fürs Dorf“ findet man auf der Internetseite https://www.dorfunddu.de/gemeinsam-fuers-dorf/.