2018 war für den Frauen-Notruf ein besonderes Jahr, denn er feierte sein 30-jähriges Bestehen. Das Beratungsangebot wurde ausgebaut.
NIDDA - 2018 war für den Frauen-Notruf ein besonderes Jahr, denn er feierte sein 30-jähriges Bestehen. "Es war ein gelungenes, aber auch forderndes Jahr", sagte Christa Mansky während der Jahreshauptversammlung. Bei der Vorstandswahl wurde Fabienne Metz zur Vorsitzenden gewählt. Renate Fleischer-Neumann wurde als Kassenwartin gewählt.
Neben der Hauptaufgabe, der Beratung und Unterstützung von Frauen, die psychische, physische und/oder sexualisierte Gewalt erlebt haben, wurden anlässlich des runden Geburtstages viele weitere Aktionen angeboten. Dazu gehörte die Jubiläumsfeier, zu der viele Freunde des Vereins sowie Vertreter aus Politik, Justiz und Polizei eingeladen worden waren. Außerdem fanden zwei Ausstellungen unter dem Motto "Kunst zu Gewalt gegen Frauen" statt. Elf Künstler setzten auf kreative Weise mit unterschiedlichen künstlerischen Methoden ein Zeichen gegen die Tabuisierung von Gewalt gegen Frauen. Skulpturen, Bilder und Texte zeigten die persönliche Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen und verhalfen zu einer gesellschaftlichen Enttabuisierung.
Neben der Jubiläumsfeier und allen daran anknüpfenden Aktivitäten rund um das 30-jährige Bestehen widmete sich der Verein auch 2018 seinem zweiten Hauptanliegen: Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit, um die gesamtgesellschaftliche Position von Frauen zu verbessern. So wurden Fachtagungen und Veranstaltungen organisiert, wie zum Beispiel der Fachtag "Heartbeat" in Friedberg, der sich mit sexueller Gewalt unter Teenagern auseinandersetzte. Laut der Studie "Sexualisierte Gewalt in der Erfahrung Jugendlicher" (2017, Maschke/Stecher) sind Mädchen häufiger als Jungen von sexueller Gewalt in Teenagerbeziehungen betroffen und ihre Grenzen werden öfter missachtet.
Im Herbst erweiterte der Notruf sein Beratungsangebot um eine Online-Beratung. Seitdem können Betroffene Online-Beratungen über einen gesicherten Zugang auf der Homepage in Anspruch nehmen.
In diesem Jahr führt der Frauen-Notruf sein Beratungsangebot für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen fort. Weiter ausgebaut wird das Angebot für Frauen und Mädchen mit Beeinträchtigung, Flucht oder Migrations-Erfahrungen sowie LBQTI.
In Planung ist eine inklusive Fachtagung zum Thema "Gewaltschutz und Behinderung". Darüber hinaus wird die Umsetzung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul Konvention) ein Arbeitsthema des Frauen-Notrufs sein.
Die Beratungsstelle des Frauen-Notrufs Wetterau befindet sich in Nidda, Hinter dem Brauhaus 9, und kann unter der Woche von 9 bis 13 Uhr sowie mittwochs zusätzlich von 15 bis 19 Uhr unter der Rufnummer 06043/4471 sowie per E-Mail an info@frauennotruf-wetterau.de erreicht werden.