Die Atmosphäre im Himbacher Georgenwald war idyllisch und doch quicklebendig, die zahlreichen weißen Zelte, die vielen Gewandeten, die Dudelsackmusik, der Geruch von Lagerfeuern und der Duft essbarer Köstlichkeiten versetzte große und kleine Besucher auf Anhieb in eine andere Zeit, eine andere Welt: Zum zehnten Mal hatte das Altenstädter Freyvolk zu Hohenstaufen mit Zustimmung der Gemeinde Limeshain und Unterstützung ihres Bauhofs zum zweitägigen Mittelalterlichen Spectaculum auf die Himbacher Höhe geladen. Bei angenehmen Temperaturen und stabiler Wetterlage begaben sich etwa 3000 Besucher am Samstag und Sonntag auf Zeitreise, lauschten Melodien, Balladen und deftigen Spottliedern von einst - unter anderem vorgetragen von den Ensembles Taranis, Ratz und Rübe sowie dem Solosänger und Lautenisten Reineke - stöberten in Gewand-, Schmuck- und Waffenläden und -werkstätten, schauten der Näherin in "Dornröschens Wollreich" , den Weberinnen und dem Schmied bei der Arbeit zu.
HIMBACH - Die Atmosphäre im Himbacher Georgenwald war idyllisch und doch quicklebendig, die zahlreichen weißen Zelte, die vielen Gewandeten, die Dudelsackmusik, der Geruch von Lagerfeuern und der Duft essbarer Köstlichkeiten versetzte große und kleine Besucher auf Anhieb in eine andere Zeit, eine andere Welt: Zum zehnten Mal hatte das Altenstädter Freyvolk zu Hohenstaufen mit Zustimmung der Gemeinde Limeshain und Unterstützung ihres Bauhofs zum zweitägigen Mittelalterlichen Spectaculum auf die Himbacher Höhe geladen.
Bei angenehmen Temperaturen und stabiler Wetterlage begaben sich etwa 3000 Besucher am Samstag und Sonntag auf Zeitreise, lauschten Melodien, Balladen und deftigen Spottliedern von einst - unter anderem vorgetragen von den Ensembles Taranis, Ratz und Rübe sowie dem Solosänger und Lautenisten Reineke - stöberten in Gewand-, Schmuck- und Waffenläden und -werkstätten, schauten der Näherin in "Dornröschens Wollreich" , den Weberinnen und dem Schmied bei der Arbeit zu. Am Zelt der "Kräuterhexe" holte man sich Tipps für Anbau und Verwendung von Heil- und Aromapflanzen, bei der Wahrsagerin Athena und der Handleserin wiederum durchaus klugen Rat für knifflige Lebenslagen. Steingutgeschirr und Holzlöffel, rustikales Kleinmobilar und weiche Schaffelle zur Ausstattung des mittelaltergerechten Hausstandes waren ebenso zu finden wie Mystikecken mit Heilsteinen und keltisch-germanischen Lebensbaumsymbolen.
Überhaupt schaute das Spectaculum im Georgenwald auch diesmal ganz locker über die enggesteckten Zeitgrenzen des Mittelalters hinaus - so lockte die "Weise Frau" mit dem Runen-Angeln für Groß und Klein, daneben konnte man neben Wildschweinbratwurst, Feengold und "Scharfer Barbarossa im Teigfladen" aber auch ganz unkompliziert eher gegenwartsbezogene Steaks mit Pommes genießen. Als besonders fantasievoll hergerichtet erwies sich das kleine, bändergeschmückte Turnierfeld für die jüngsten, vielfach als Ritter und Burgfräulein gewandeten Besucher: Neben Geschicklichkeitsspielen übten diese sich dort im kunstvollen Seifenblasen-Balancieren und im Edelsteinsuchen. Zudem waren viele Angebote an den Ständen - vom Kopfschmuck über den Trinkbecher bis zur Spielfigur - auch im Miniaturformat erhältlich.
Echter Glücksgriff
Der Höhepunkt des Jubiläums-Spectaculums bahnte sich am Samstagabend nach dem großen Konzert aller Spielleute am Platze an: Mit Cedrus Inflamnia ("Die entflammbare Zeder"), der jungen Feuervarieté-Show aus Celle, war den Veranstalter ein echter Glücksgriff gelungen. Die vier jungen, durchtrainierten Artisten und ihre weibliche Kollegin entfachten im wahrsten Sinne des Wortes ein Feuerwerk choreografischer Einfälle, kombiniert mit Zauberkunst, Poi- und Maskentanzelementen. Das Ensemble hielt die Zuschauermenge - unter Zuhilfenahme neuzeitlicher Pyrotechnik - knapp eine halbe Stunde lang in Atem und rief mit Funkenregen und Leuchtspiralen immer neue Begeisterungsstürme hervor.
Im Anschluss stürmten viele der anwesenden Kinder in ihre Schlafzelte im benachbarten historischen Lager des Freyvolks zu Hohenstaufen und befreundeter Gruppen, während die Erwachsenen sich Koboldfeuer und Kellerbier schmecken ließen und auf dem Nachhauseweg vielleicht noch einen Blick in die meist geöffneten Zelte und auf deren gemütliche Einrichtung mit vielen Fellen und bunten Teppichen warfen.
Wenn das Mittelalter so war, wie es sich jetzt in Himbach erleben ließ, hätte man es dort womöglich doch sehr gut aushalten können.