Rathauschef Adolf Ludwig (SPD) bekommt Konkurrenz: Der 46-jährige Eric Duda kündigt seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl an. Er ist seit Kurzem Mitglied der Grünen.
Von red/myl
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LIMESHAIN - Eric Duda wird bei der Bürgermeisterwahl in Limeshain am 26. April für die Grünen seinen Hut in den Ring werfen. Der 46-jährige Elektrotechniker tritt somit gegen Amtsinhaber Adolf Ludwig (SPD) an, den die Sozialdemokraten bereits im Oktober nominiert hatten. Für Ludwig wäre es die vierte Amtsperiode. Eric Duda ist seit Kurzem Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und gehörte bis 2019 der SPD an. Duda tritt mit dem Anspruch an, frischen Wind in die Limeshainer Amtsstuben zu bringen. Sein Motto lautet: "Limeshain kann mehr - frisch ans Werk!"
"Limeshain hat Riesenchancen, seine Talente für einen echten Entwicklungssprung zu nutzen", sagt Eric Duda. Der gebürtige Büdinger hat drei Projekte in den Mittelpunkt seiner Kandidatur gestellt: "Ich will erstens konkret die tollen Ansätze unterstützen, unsere Natur und Kultur zum Vorteil unserer Bürger zu nutzen, statt sie zu gefährden. Zweitens werde ich mich für eine zeitgemäße Anbindung unserer Ortsteile an Hanau und das Rhein-Main-Gebiet stark machen. Es kann nicht sein, dass es mit dem ÖPNV mehr als eineinhalb Stunden dauert, von Himbach an den Frankfurter Südbahnhof zu gelangen, wenn das von Hanau aus in 14 Minuten geht." Zum Dritten will er viel transparenter und abgestimmter mit den Bürgern zusammenarbeiten, als das in den vergangenen Jahren der Fall gewesen sei.
Der in der IT-Branche arbeitende Duda will die bäuerliche Direktvermarktung mit zentralen Hofläden und Märkten in den Ortskernen auf feste Beine stellen sowie den Tourismus durch aktive Vernetzung mit Vulkanradweg, der Deutschen Fachwerkstraße, den Nachbargemeinden und dem Landkreis nach vorne bringen. Zusätzlich möchte er zusammen mit der Region und der Wirtschaft ein Pilotprojekt für eine neue Anbindung des ländlichen Raums starten.
"Viele Bürger haben das Gefühl, dass unsere Gemeinden von mehr freudigem Elan im Bürgermeisteramt profitieren würden. Die Gestaltung der Gemeinden gelingt am besten gemeinsam mit den Menschen - auch dann, wenn man nicht immer der gleichen Meinung ist." Duda nennt zwei Beispiele: "2019 gab es nicht einmal die übliche Bürgerversammlung, obwohl die doch gerade jetzt, angesichts der umstrittenen Umwidmung des Gewerbegebietes Limes zum Logistikzentrum, so wichtig gewesen wäre. Auch deshalb will ich die Umsetzung des Hessischen Informationsfreiheitsgesetzes für Limeshain - wir brauchen viel mehr Transparenz, damit alle Bürger sich eingebunden und gut informiert fühlen können."
Duda lebt mit seiner Lebenspartnerin in Limeshain. Die ausufernde Bebauung mit Logistik stehe im Widerspruch zur ländlich geprägten Kulturlandschaft der Region, ist Duda überzeugt. Schon heute würden die ersten beiden von vier beziehungsweise fünf geplanten Logistikhallen die Landschaft dominieren. "Durch den aus der Logistik resultierenden zunehmenden Straßenverkehr, insbesondere Schwerlastverkehr, steigen Emissionen durch Feinstaub, Abgase und Lärm ebenso wie die Gefahren für Fußgänger und Radfahrer. Der dörfliche Charakter geht verloren." Probleme der Ballungsräume würden so in den ländlichen Raum verlagert; das Land büße viel von seinem Charakter und seinen spezifischen Möglichkeiten ein, ohne aber im Gegenzug Lösungen für seine eigenen spezifischen Herausforderungen zu erhalten.
Eric Duda hat sich angesehen, wie andere Regionen die Ränder der Metropolen einbinden. "Natürlich ist die Versuchung groß, ungeliebte Projekte aus den Metropolen in deren Umland abzuschieben. Wenn die Kommunalpolitik da nicht hellwach reagiert und ideenreiche Alternativen aufzeigt, ist es schnell passiert", argumentiert Duda. Der Bürgermeister-Kandidat möchte Land und Metropole intelligent verbinden und einen wachsenden Trend nutzen: dass immer mehr Städter vor der drangvollen Enge und den kaum bezahlbaren Mieten in reizvolle, gut entwickelte Umlandgemeinden drängen und dort vom "Home Office" aus in ihren bisherigen Jobs weiter arbeiten. "Die historische Bausubstanz unserer Ortsteile und der hohe Lebens- und Erlebniswert unserer Landschaft bieten zahlreiche Chancen, aus diesem Potenzial zu schöpfen."
Als besonders wichtig schätzt Eric Duda die Notwendigkeit an, das reichlich vorhandene Engagement der Bürger noch viel entschlossener als bisher zu unterstützen. "Vereine und Clubs, Gemeinden und Organisationen bilden das gesellschaftliche Rückgrat unserer Region. Wir wollen noch viel mehr tun, um diese wichtigen Initiativen unserer Bürger zu unterstützen. Dazu werde ich einen Runden Tisch einrichten, der eine gemeinsame Plattform für Vereine und Organisationen, wie zum Beispiel die Freiwilligen Feuerwehren, anbieten soll."
Termin für eine eventuelle erforderliche Stichwahl ist der 17. Mai.