Der Umweltverband wehrt sich gegen die Reduzierung der möglichen Flächen für Windräder. Damit entzieht sich der Regionalverband der Verantwortung, sagt Dr. Werner Neumann.
Wetteraukreis (red). Der Umweltverband BUND wehrt sich gegen die Reduzierung der potenziellen Windvorrangflächen in den Plänen des Regierungspräsidiums.
Im aktuellen Änderungsverfahren zum "Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien (TPEE) 2019 - Regionalplan Südhessen / Regionaler Flächennutzungsplan 2010" soll der für das Gebiet des Regionalverbandes Frankfurt-Rhein-Main ausgewiesene Anteil der Vorranggebiete für die Nutzung der Windenergie von derzeit 0,53 Prozent durch Streichung der sogenannten Weißflächen auf nur noch 0,23 Prozent verringert werden. Weißflächen werden jene Räume benannt, für die bislang noch keine Entscheidungen getroffen wurden, ob sie als Vorranggebiete für die Windenergienutzung oder als Ausschlussgebiete festgelegt werden.
Damit wird nach Auffassung des hessischen Landesverbandes des BUND der Windenergie im Gebiet des Regionalverbands Frankfurt-Rhein-Main nicht der substanzielle Raum gegeben, wie er durch den Hessischen Energiegipfel mit breitem Konsens der politischen Parteien und der Umweltverbände gefordert und mit zwei Prozent der Landesfläche mit Ausschlusswirkung im Landesentwicklungsplan festgeschrieben wurde.
Der BUND lehnt deshalb den Vorschlag des Regionalverbandes Frankfurt-Rhein-Main ab und fordert die Aufnahme aller 17 Weißflächen als Vorranggebiete Windenergie mit Ausschlusswirkung in den TPEE.
Dr. Werner Neumann, Mitglied im Landesvorstand und Autor der BUND-Stellungnahme: "Die Halbierung eines ohnehin sehr niedrigen Flächenanteils für die Windenergie ist völlig inakzeptabel. Der Regionalverband entzieht sich seiner Verantwortung sowohl für den Klimaschutz als auch für die wirtschaftliche Nutzung der Windenergie durch seine Mitgliedskommunen und deren Bürger. Ich frage mich, wie der Regionalverband es stattdessen schaffen will, künftig seinen Strombedarf aus Erneuerbaren Energien zu decken."