Breitbandanschlüsse für die Schulen, dazu noch CO2-Ampeln für die Klassenzimmer - neben der Einbringung des Kreishaushaltes 2021 galt das Hauptaugenmerk während der jüngsten Sitzung des Kreistags vor allem den Schulen.
WETTERAUKREIS - Breitbandanschlüsse für die Wetterauer Schulen, dazu noch CO2-Ampeln für die Klassenzimmer - neben der Einbringung des Kreishaushalts 2021 galt das Hauptaugenmerk während der jüngsten Sitzung des Wetterauer Kreistags in Echzell vor allem den Schulen.
"Die Digitalisierung der Schulen muss mit großer Kraftanstrengung vorangetrieben werden", forderte die Wetterauer FDP. Da dies aber derzeit lediglich für 37 Schulen im gesamten Kreisgebiet geplant sei, hatten die Freien Demokraten den Antrag eingebracht, dass die Verwaltung verbindlich sagen soll, wann auch die letzte Schule des Wetteraukreises an das Glasfasernetz angeschlossen und wann in den Schulen W-LAN eingerichtet sein wird. "Es sind nicht nur die Telekommunikationsanbieter, die auf das Gaspedal drücken müssen, es sind auch die Schulen selber, die in ihren Gebäuden für die nötige Infrastruktur sorgen müssen", begründete Jörg-Uwe Hahn (FDP) den Antrag seiner Fraktion.
Zustimmung erhielt die FDP von der AfD, die mit einem eigenen Antrag die Telekom zu einem ambitionierten Zeitplan verpflichten wollte, und von den Grünen. Der Antrag der FDP sei mehr als notwendig, sagte Grünen-Sprecher Michael Rückl. Die jüngste Vergangenheit habe gezeigt, dass auch in den Schulen der Computer immer mehr als Arbeitsmittel gebraucht werde.
Michael Hahn (CDU) wies dagegen darauf hin, dass das Thema in diesem Jahr bereits in mehreren Gremien diskutiert worden sei. Dabei seien auch Beschlüsse gefasst und Ausschreibungen angestoßen worden. Jetzt würden Fachfirmen gesucht, die für die Infrastruktur in den Schulen sorgen könnten. "Das ist alles gar nicht so einfach, denn so viele Fachfirmen gibt es davon nicht", sagte der CDU-Politiker. Alles, was FDP, AfD und Grüne forderten, sei also längst im Geschäftsgang der Verwaltung. Ein Problem gebe es in der Tat, aber an ganz anderer Stelle, nämlich zu Hause in den Familien. "Was hilft der beste Antrag, wenn zu Hause nicht weiter digital gearbeitet werden kann", sagte Hahn. Mit den Stimmen von CDU und SPD wurden die Anträge schließlich abgelehnt.
Auch mit ihrem zweiten Antrag in Sachen Schulen - Anschaffung von sogenannten CO2-Ampeln - hatte die FDP an diesem Tag keinen Erfolg. Die Geräte, die einer Verkehrsampel ähneln, messen die Luftqualität und senden bei einer Verschlechterung, also einer erhöhten CO2-Konzentration in der Raumluft, ein warnendes optisches Signal. So könne sichergestellt werden, dass die Klassenräume rechtzeitig und ausreichend gelüftet werden, sagte die FDP. Außerdem forderten die Liberalen, dass in jedem Klassenzimmer bei einer Überschreitung des zulässigen CO2-Wertes ein Luftaustausch stattfinden könne. Wo dies nicht möglich sei, solle eine Belüftung durch mobile Luftreiniger-Geräte erfolgen.
Weil rechtzeitiges und ausreichendes Lüften eine wichtige Vorbeugung gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus sei, hatte die FDP ihren Antrag als Eilantrag gestellt. Doch die Mehrheit lehnte die Dringlichkeit ab. Der Antrag wird nun automatisch auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung im Dezember auftauchen.