Die Arbeitsgemeinschaft "Gegen Rassismus! Für Respekt!" lädt zu ihrer ersten Veranstaltung ein: Prof. Dr. Andreas Zick wird in Bad Nauheim über die "Verlorene Mitte?" sprechen.
Wetteraukreis (red). Ausgehend von der Bad Nauheimer Gedenkveranstaltung für George Floyd im Juni hatten sich Mitglieder des Internationalen Clubs Bad Nauheim und des gemeinnützigen Vereins Interkulturelle Kompetenz und Integration zusammengeschlossen, um sich auf lokaler Ebene mit den Themen "Rassismus", "Fremdenfeindlichkeit" und "Ausgrenzung" zu beschäftigen. Jetzt lädt die Arbeitsgemeinschaft "Gegen Rassismus! Für Respekt!" zu ihrer ersten Veranstaltung ein: Am Freitag, 16. Oktober, wird Prof. Dr. Andreas Zick ab 19.30 Uhr in der Trinkkuranlage Bad Nauheim über die "Verlorene Mitte?" sprechen.
Auch wenn der unmittelbare Anlass für die Gründung der Arbeitsgemeinschaft das Gedenken an George Floyd gewesen sei, stehe doch das unmittelbare Umfeld im Fokus ihrer Arbeit, sagt der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Dr. Ulrich Becke. "Wir fragen uns: Worin wurzelt unsere Angst vor dem Unbekannten? Woraus resultiert unser Bedürfnis, uns 'nach außen' zusammenzuschließen? Wie viel Rassismus steckt in jedem von uns, ohne dass wir dies wissen, geschweige denn wollen? Was müssen wir tun, um uns selbst für unser eigenes Verhalten zu sensibilisieren? Bereits unsere ersten Diskussionen haben uns gezeigt, wie komplex das Thema ist. Es gibt viele neue Fragen, aber keine einfachen Antworten", so Becke weiter. Sicher sei allerdings, dass man sich zunächst mit den Wurzeln von Menschen- und Fremdenfeindlichkeit beschäftigen müsse, bevor man Lösungsansätze entwickeln könne.
Mit Zick, Leiter des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld, habe man einen Referenten gefunden, der fundiert und differenziert über seine "Studien zu menschenfeindlichen und rechtsextremen Orientierungen in der deutschen Gesellschaft" berichten könne. "Wir erhoffen uns davon wichtige Impulse für unsere weitere Arbeit und sehen darin vor allem auch eine gute Chance, eine breitere Öffentlichkeit in die Auseinandersetzung mit den Themen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus einzubeziehen", betont Dr. Becke.
Die Zahl der Plätze ist begrenzt, eine Anmeldung (unter Angabe von Postanschrift und Telefonnummer) per E-Mail an ag@gegen-rassismus-fuer-respekt.de erforderlich. Zudem können Fragen eingesandt werden für die an den Vortrag anschließende Diskussion, die von dem Frankfurter Journalisten Jens Joachim moderiert werden wird.