Am kommenden Dienstag, 9. Februar, öffnet das Impfzentrum im ehemaligen Obi-Markt in Büdingen - allerdings mit reduziertem Betrieb. Laut Wetteraukreis wurden bis dato bereits 4850 Termine vergeben.
Von red
Am kommenden Dienstag öffnet das Impfzentrum des Wetteraukreises im früheren Obi-Markt in Büdingen. Foto: Eichenauer
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WETTERAUKREIS - Am kommenden Dienstag, 9. Februar, öffnet das Impfzentrum im ehemaligen Obi-Markt in Büdingen. Zum Start wird es allerdings nur einen reduzierten Betrieb geben, teilt der Wetteraukreis am Donnerstag mit. "Wir müssen vorerst mit knappen Impfdosen rechnen, sodass statt der möglichen 1000 Impfungen pro Tag nur etwa 130 stattfinden können", erklärt Landrat Jan Weckler.
Seinen Angaben zufolge wird der Wetteraukreis zwischen dem 8. und dem 28. Februar insgesamt 6070 Impfdosen erhalten, darunter 2200 Dosen des amerikanischen Herstellers Moderna. Vorrangig sollen nach wie vor Menschen in Altenpflegeeinrichtungen sowie Beschäftigte und Patienten in Krankenhäusern geimpft werden. Für diesen Personenkreis sind laut Weckler knapp 3400 Impfdosen reserviert. Der Rest geht ins Impfzentrum. "Wir würden gerne mehr verimpfen. Die Unternehmen können aber derzeit nicht mehr liefern", bedauert der Landrat.
Bis Donnerstag seien 4850 Termine für das Impfzentrum in Büdingen vergeben worden. Bis Ende Mai sollen laut Weckler 13 650 Termine für die Erst- und Zweitimpfung vergeben werden. Im Wetteraukreis seien bis dato rund 7000 Dosen verimpft worden, vor allem durch die sechs mobilen Impfteams, die sich um Menschen in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in den Kliniken kümmern.
Impftermine können für Personen, die der höchsten Priorisierungsgruppe angehören (das sind überwiegend Senioren über 80 Jahre), nach wie vor telefonisch oder im Internet vereinbart werden: unter der bundesweiten Rufnummer 116117 und auf https://impfterminservice.hessen.de. Der Wetteraukreis hat keinen Einfluss auf die Vergabe von Impfterminen.
Mit dem Start des Impfzentrums wird ein Pendel-Busverkehr zwischen dem Büdinger Bahnhof und dem ehemaligen Obi-Markt in der Industriestraße eingerichtet. Die An- und Abfahrtszeiten orientieren sich am Fahrplan der Deutschen Bahn für die Strecke zwischen Gelnhausen und Gießen über Büdingen. Die erste Fahrt startet um 8.35 Uhr, danach geht es im 60-Minuten-Rhythmus weiter (also 9.35 Uhr, 10.35 Uhr etc.). Letzter Start ist um 17:35 Uhr. Die Fahrt dauert acht Minuten. Die Rückfahrten beginnen um 9.12 Uhr und werden dann ebenfalls alle 60 Minuten bis um 18.12 Uhr fortgesetzt - entsprechend den Öffnungszeiten des Impfzentrums.
Solange der Impfstoff nur begrenzt zur Verfügung steht, sind auch die Öffnungszeiten des Impfzentrums eingeschränkt. Es öffnet an allen sieben Tagen der Woche um 9 Uhr (Einlass), die erste Impfung ist für 9.30 Uhr terminiert. Der letzte Impftermin wird für 17.30 Uhr vergeben, um 18 Uhr schließt das Zentrum seine Türen.
Die Einsteuerung in die Impfstraßen orientiert sich ausschließlich an den vereinbarten Terminen und nicht daran, wann wer eintrifft. "Wir wollen damit verhindern, dass Menschen lange vor ihrem Termin in der Hoffnung am Impfzentrum eintreffen, schneller die Impfung zu erhalten", erklärt Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs.
Landrat Weckler sagt, er kann die Diskussion über den schleppenden Impfstart gut verstehen. Die Erwartungen zur Verfügbarkeit von Impfstoff seien hoch gewesen - und hätten sich dann nicht erfüllt. "Wenn man das Thema neutral betrachtet, sind die Lieferprobleme aber nachvollziehbar", findet der CDU-Politiker. Die Produktion eines solchen Impfstoffes sei schwierig und man könne sie nicht ohne Weiteres auf andere Produktionsstätten verlagern. "Unter den gegebenen Umständen und angesichts der Tatsache, dass der Impfstoff in so kurzer Zeit entwickelt und zur Marktreife gebracht wurde, ist das schon eine große Leistung von Wissenschaft und Pharmaindustrie - auch wenn die Menschen nach dem langen Lockdown ungeduldig werden", sagt Weckler.