Ich muss heute mal meckern

Liegt es an den kalten Temperaturen, den überschaubaren Sonnenstunden? Eventuell auch an der Brexit-Hängepartie oder den Diesel-Autos? Oder an der Verschwendung von wirtschaftlichen und personellen Ressourcen? Vielleicht doch eher am satten Lotto-Gewinn, der sich partout nicht einstellen will. Fakt ist: Momentan gibt es einiges, über das ich mich aufrege. Und das, obwohl ich mir immer wieder sage, dass es verschwendete (Lebens-)Zeit ist, mich ausgiebig mit Dingen und Themen zu beschäftigen, die ich ohnehin nicht (mehr) ändern kann. *Wegen der Baustelle in der Hauptdurchgangsstraße von Nidda ist aktuell in der parallel verlaufenden Beundestraße (einer ruhigen Wohnstraße) das Parken auf einer Seite verboten, damit der Busverkehr ungehindert passieren kann. Da gilt es für alle Verkehrsteilnehmer nicht nur die Regeln der StVO zu beachten, sondern es ist auch gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. In der Fahrschule habe ich einst gelernt, dass bei Engstellen der Verkehrsteilnehmer anzuhalten hat, der das Hindernis auf seiner Seite hat. Das sah ein Kombifahrer am Montag, der mir in der Beundestraße entgegenkam, anders. Ungeachtet der parkenden Autos, an denen er - ohne den Blinker zu setzen und unter Missachtung der Geschwindigkeitsbeschränkung auf "meiner Fahrbahnseite" zügig vorbeifuhr, scherte es ihn anscheinend wenig, dass ich vorfahrtsberechtigt war und anhalten musste, weil ich nicht Gefahr laufen wollte, komplett auf den Gehweg ausweichen zu müssen. Warum der Fahrer mir beim Vorbeifahren den Vogel zeigte, weiß ich aber immer noch nicht.*Nachlässigkeit oder beabsichtigte Provokation? Die Wetterauer AfD schmückte bei ihrem ersten Neujahrsempfang das Rednerpult mit einer Deutschlandfahne. Allerdings waren die Farben Schwarz-Rot-Gold nicht von oben nach unten, sondern von rechts nach links zu sehen. Dabei müssten es die AfD-Herrschaften doch besser wissen. Schließlich ist auf ihrer Homepage eine in den Nationalfarben gestrichene Tür zu sehen. Wie sagt der Volksmund: Dumm darf man sein, aber man muss wenigstens wissen, wo man nachschauen kann. *Schüler gehen auf die Straße und zeigen Haltung. Demonstrieren für Vielfalt und Toleranz, für im Grundgesetz verankerte Werte. Und was passiert? Sie stoßen schon im Vorfeld auf Widerstände und ernten Kritik. Was aber der Gipfel ist: Sie werden im Internet als Schulschwänzer und dumme Mitläufer beschimpft. Unsäglich auch die Vergleiche mit der ehemaligen DDR. So bringt man Kinder und Jugendliche garantiert dazu, sich für nichts mehr einzusetzen. Und in der Folge werden es genau die gleichen Facebook-Nutzer sein, die sich in unflätigen Kommentaren dann darüber beschweren werden. *Nobody is perfect und natürlich unterläuft auch mir hier und da ein Fehler. Allerdings gehen mir fehlende Kommata, falsche Formulierungen und ähnliche Missachtungen der Rechtschreibregeln gehörig auf den Geist. Das gilt auch für seltsame Wortschöpfungen. So sah ich in dieser Woche ein besonderes Angebot: ein Kurs für "fremdsprachliche Deutschlerner/innen". Ungeachtet, dass es in meinen Augen mehr als fünf Buchstaben zur Gleichstellung der Geschlechter bedarf, frage ich mich, ob diese Formulierung überhaupt die Zielgruppe erreicht. Und ich bezweifele außerdem, dass sich im "normalen" Deutschunterricht in Regelschulen "Deutschlerner/innen" finden.