Zehn Tonnen schwer und 180 PS stark. Die Steyr-Nutzfahrzeuge stellen eine besondere Form des Wohnmobils dar.
Von ada
Ronald und Christina Sang vor und in ihrem Steyr 10M18, mit dem sie kommendes Jahr auf Weltreise gehen. Foto: Dahmer
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GEDERN - Für den Lastkraftverkehr und das Militär sind die Steyr-Nutzfahrzeuge schon längst in die Jahre gekommen - für "Weltenbummler auf bereiften Eigenheimen" aber sind die rollenden Giganten von unschätzbarem Wert. Mehr als 100 Liebhaber dieser zu Maxi-Wohnmobilen umgebauten Lastkraftwagen waren jetzt mit ihren Kolossen zum Steyr-Freunde-Treffen an den Gederner See gereist. Die Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland aber auch aus Holland, Norwegen, Finnland, Österreich und der Schweiz.
Und so reihten sich über die Pfingstfeiertage 50 Sonderwohnmobile auf der Anglerwiese direkt am Seeufer aneinander und zogen die neugierigen Blicke von Spaziergängern und Pfingstausflüglern auf sich. "Ich habe das Steyr-Freunde-Forum im Oktober 2010 gegründet. Seither treffen wir uns jährlich, um Erfahrungen auszutauschen, über Reiseerlebnisse zu berichten, neue Leute kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Und nicht zuletzt wollen wir uns auch bei den angebotenen Workshops und Vorträgen informieren", berichtet Initiator und Organisator Ronald Sang aus dem südhessischen Weiterstadt. Am Gederner See findet das Treffen nun zum zweiten Mal statt. Er selbst habe den Campingpark vor einigen Jahren entdeckt und sich quasi in ihn verliebt. Der Standort liege nicht nur zentral in Deutschland, sondern zudem idyllisch mitten in der Natur. "Wir haben die Anglerwiese für unsere Pfingsttreffen in den nächsten fünf Jahren reserviert", sagt Sang.
Er selbst habe sich im Jahr 2010 mit dem Kauf eines Steyr 10M18 einen Traum erfüllt. Innerhalb von vier Jahren habe er den Zehntonner mit 180 Pferdestärken unter der Motorhaube in ein komfortables Reisemobil umgebaut. Die hochisolierte, zwölf Quadratmeter große Wohn-Kabine schütze vor Kälte und Hitze gleichermaßen und sei funktional, gemütlich und komfortabel eingerichtet und somit den persönlichen Bedürfnissen seiner Familie entsprechend ausgestattet. Das gesamte Fahrzeug sei auf Langzeitreisen ausgerichtet. So verfüge es etwa über einen 400 Liter fassenden Dieseltank und hervorragende Geländeeigenschaften wie Allradantrieb, Vorderachsenlängssperre und Geländebereifung. "Ich gehöre zu den Weltenbummlern. Im nächsten Frühjahr brechen meine Frau Christina und ich zu einer ganz besonderen Tour auf. Denn dann geht's für sechs Jahre um die ganze Welt", erzählt der 53-Jährige. Abreisedatum für die Mammut-Tour sei der 11. März. Mit ihrem Steyr-Mobil wolle das Paar dann direkt die Türkei ansteuern und im Anschluss durch Georgien, den Iran, China, Südasien und die indonesische Inselkette fahren, bevor sie mit dem Schiff nach Australien übersetzen werden. Auch Neuseeland, Amerika und Südafrika stehen auf der Reiseroute. "Wir sind Normalos mit Weltreisetraum", beschreibt Ronald Sang sich und seine Frau. Er betont, dass es sich zwar durchaus um eine exotische und abenteuerliche Reise handelt, er diese aber mit ausgefeilter Planung, intensiver Vorbereitung und vor allem mit Bedacht antreten und verwirklichen werde.
Wer nun neugierig auf die Steyr-Freunde geworden ist, der hat an Pfingsten im kommenden Jahr auf der Anglerwiese am Gederner See erneut Gelegenheit, die wuchtigen Wohnmobile und deren Insassen kennenzulernen.