15 Unternehmen stellen an der Gesamtschule Gedern über 50 Ausbildungsberufe vor
An der Gesamtschule Gedern hat die vierte Berufsorientierungsmesse stattgefunden. 250 Schüler lernten dabei über 50 Berufe kennen.
Von ada
Die Ober-Seemer Jungs Marlon Haas (2. von links) und Louis Peppel (2. von rechts) erkundigten sich während der Berufsmesse bei der Firma Glatfelter aus Ober-Schmitten über Ausbildgungsmöglichkeiten. Informationen gaben Ausbilder und Werkleiter Dietmar Jungmann (links) und Timo Weber aus Schotten, Azubi im ersten Lehrjahr zum Papiertechnologen. Foto: Dahmer
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GEDERN - Um den Schülern der achten Hauptschulklasse, der neunten Klassen des Realschulzweigs und der neunten Klassen der Gymnasialstufe der Gesamtschule Gedern potenzielle Ausbildungsbetriebe der Region und das Spektrum möglicher Berufe vorzustellen, hatte Lehrer Dennis Doehring zum vierten Mal eine Berufsorientierungsmesse organisiert.
15 Unternehmen gaben den 250 Schülern und deren Eltern einen Einblick in über 50 Berufe. Dabei lernten die 14- bis 17-Jährigen nicht nur die Firmen kennen, sondern erfuhren einiges über die Ausbildungsvoraussetzungen und Lehrzeiten, Anforderungen und Aufgabengebiete, Arbeitszeiten, Verdienstmöglichkeiten und Perspektiven.
Das Spektrum sei bewusst breit gefächert und auf alle Schulzweige ausgerichtet, sagte Doehring. Die Palette an Ausbildungsmöglichkeiten reichte von Gesundheits- und Krankenpfleger, Verkäufer, Bankkaufmann über Beamter in der Finanzverwaltung, Chemiekant und Fachinformatiker bis hin zu Friseur, Tischler, Zerspanungsmechaniker und Papiertechnologe. Letztgenannter sei ein Exote unter den Handwerksberufen, berichtete Doehring und verwies auf den Ausbildungsbetrieb Glatfelter in Ober-Schmitten. Dieser Firma galt sein besonderer Dank, da sie spontan nach der kurzfristigen Absage eines Messeteilnehmers eingesprungen war.
"Die Anfrage der Gesamtschule Gedern hat mich in der Tat in meinem Urlaub erwischt. Dennoch habe ich spontan zugesagt. Und ich habe meinen Entschluss nicht eine Minute lang bereut, denn das Interesse der Gederner Schüler ist überwältigend", sagte Dietmar Jungmann, Ausbilder und Werkleiter bei der Firma Glatfelter, im Gespräch mit dem Kreis-Anzeiger. Neben Industriekaufmann und Industriemechaniker werden in dem Ober-Schmitter Unternehmen auch Papiertechnologen ausgebildet.
Diesen außergewöhnlichen Beruf erlernt derzeit Timo Weber aus Schotten. Nach zwei gescheiterten Lehren im Schlosser- und Schreinerhandwerk hat der 29-Jährige seinen Traumberuf gefunden. "Jetzt fühle ich mich aufgenommen und dazugehörend. Ich fühle mich als ein Mensch, der gewollt ist", erzählte der junge Mann. Wie sein Ausbilder Dietmar Jungmann mitteilte, werden jährlich mindestens zwei junge Menschen zu Papiertechnologen ausgebildet. Wünschenswert wären pro Jahr aber zwischen vier und sechs Lehrlinge in diesem Berufszweig.
"Ich finde das Angebot echt gut. Die Berufsmesse ist eine tolle Möglichkeit, sich zu informieren. Und ich habe sogar meinen Traumberuf - nämlich Zerspanungsmechaniker - gefunden. Und in der Maschinenfabrik Wüstwillenroth werde ich demnächst einen Schnuppertag verbringen", berichtete der 15-jährige Marlon Haas aus Ober-Seemen. Obwohl Louis Peppel aus Ober-Seemen seinen Ausbildungsvertrag bereits in der Tasche hat, gewann auch er der Berufsmesse durchweg Positives ab. "Ich beginne am 1. August eine Ausbildung zum Landwirt bei der Firma Sauerwein in Nieder-Seemen. Da viele meiner Mitschüler noch nicht wissen, was sie nach der Schule machen wollen, finde ich die Berufsmesse eine coole Sache. Denn hier kann man sich einen Überblick über die Berufswelt und die Ausbildungsmöglichkeiten in unserer Region verschaffen", meinte der 15-Jährige. Zu den Unentschlossenen gehört zum Beispiel Marcel Wieczorek aus Kefenrod. "Ich weiß noch nicht, wo mein Weg hinführt. Und auch hier auf der Messe habe ich kein Berufsfeld gefunden, das mir gefallen würde. Toll finde ich an dem heutigen Tag, dass uns Jugendlichen Einblicke in das Erwachsenenleben gewährt werden", sagte 15-Jährige.
Schulleiter Thomas Dauth und Lehrerin Christine Franzke berichteten am Ende der Messe, dass die Rückmeldungen der Aussteller durchweg positiv seien. "Laut der Unternehmensvertreter sind unsere Schüler sehr höflich und aufgeschlossen, interessiert und wissensdurstig gewesen. Was Praktika und Schnuppertage in den Betrieben angeht, stehen unseren Schülern alle Möglichkeiten offen. Denn um ihnen das zu ermöglichen, werden wir Spezialwege gehen", versicherte Dauth abschließend.