Andreas Arnold bei der Präsentation seines ersten Romans "Fionrirs Reise" im Februar. Foto: Yannick Mari
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CALBACH/FRIEDBERG - calbach/friedberg (jmk). Andreas Arnold hat sich als Veranstalter von Poetry Slams in der Region einen Namen gemacht. Der 40-jährige Friedberger hat eine Passion sowohl für das geschriebene wie auch das gesprochene Wort, die er nicht nur als Organisator und Moderator von Dichterwettstreiten auslebt. Seit vielen Jahren schreibt der Kriminalstatistiker selbst und tritt bei Poetry Slams auf, jetzt hat er sich an die Langstrecke gewagt. Am 13. Februar ist sein erster Roman "Fionrirs Reise" im Friedberger Reimheim-Verlag erschienen. Im Interview spricht Arnold über die Entstehung seines Buches und dessen pädagogischen Hintergrund.
Herr Arnold, worum geht es in "Fionrirs Reise"?
Es ist ein Buch über den Abbau von Vorurteilen und ein Plädoyer für Teamplay. Fionrir ist ein kleiner Drache, der den Initiationsritus zur Volljährigkeit durchlaufen soll. Deshalb bekommt er zu seinem siebten Geburtstag eine Prinzessin geschenkt, die er fressen soll. Aber Fio entscheidet sich stattdessen dafür, die Prinzessin zu ihrer Familie zurückzubringen. Auf dieser Reise wird er schließlich erwachsen.
Ist es ein Buch mit pädagogischem Hintergrund?
Ja, definitiv. Geschrieben habe ich es für Acht- bis 14-Jährige, aber ich hatte bei der Präsentation den Eindruck, als hätten die meisten Erwachsenen es für sich selbst gekauft.
Wieso Drachen?
Ich wollte mir schon immer ein Drachen-Tattoo stechen lassen. Zu meinem 30. Geburtstag bekam ich von meinen Freunden Geld für dieses Vorhaben geschenkt. Ich habe mir mit der Entscheidung zwei Jahre Zeit gelassen und das Geld schließlich 2008 in einen Computer investiert, um ein Buch über Drachen zu schreiben (lacht).
2008? Ein langer Schreibprozess ...
Allerdings. Aber ich bin ja kein hauptberuflicher Schriftsteller. Ich arbeite Vollzeit als Kriminalstatistiker und engagiere mich im Vereins- und Kulturleben Friedbergs. Das Buch musste irgendwie dazwischen untergebracht werden.
Mit dem Reimheim-Verlag haben Sie einen noch jungen Friedberger Verlag gefunden, der Ihr Werk publiziert.
Ursprünglich wollte ich es beim Karbener Morlant-Verlag veröffentlichen, wo ich bereits 2015 ein Buch mit Texten von Wetterauer Poetry Slammern herausgegeben hatte. Der Verlagsleiter Walter Sülberg ist dann leider gestorben - das war für mich persönlich ohnehin schon ein schwerer Schlag, zudem musste ich einen neuen Verlag finden. Thorsten Zeller (Leiter des Reimheim-Verlags, Anm. d. Red.) hat einen Teil des Morlant-Portfolios übernommen, so bin ich zu ihm gekommen.
Wer "Fionrirs Reise" in die Hand nimmt, dem fallen unweigerlich die Illustrationen ins Auge.
Das stimmt, die sind wirklich toll geworden. Sie stammen von meinem Freund Norman Heiskel. Was mir besonders gut gefällt: Fionrirs Kopf ziert den Titel, sein Schwanz die Rückseite - so wird das Buch zum Körper, und mittendrin sitzt das Herz, die Geschichte.
Haben Sie schon neue Projekte?
Ich habe Ideen für einen zweiten Teil, plane zudem eine Theateradaption und ein Hörbuch.
"Fionrirs Reise" kann bei den Buchhändlern der Region gekauft werden (ISBN 978-3-945532-10-2).