Das Gros der Stadtverordneten will wieder Pflaster in der Vorstadt haben, wenn die sanierungsbedürftige Straße instandgesetzt wird. Ob es wirklich so kommt, soll jetzt der Bau- und Planungsausschuss klären. Thomas Appel (FWG) trug einen Antrag seiner Fraktion vor, wonach der Magistrat praktikable Möglichkeiten zur Oberflächengestaltung in der Vorstadt herausarbeiten soll.
Von Petra Ihm-Fahle
Pflaster oder Asphalt? Damit befasst sich jetzt der Ausschuss. Foto: Ihm-Fahle
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BÜDINGEN - Büdingen. Das Gros der Stadtverordneten will wieder Pflaster in der Vorstadt haben, wenn die sanierungsbedürftige Straße instandgesetzt wird. Ob es wirklich so kommt, soll jetzt der Bau- und Planungsausschuss klären.
Thomas Appel (FWG) trug einen Antrag seiner Fraktion vor, wonach der Magistrat praktikable Möglichkeiten zur Oberflächengestaltung in der Vorstadt herausarbeiten soll. Er führte das Urteil des Verwaltungsgerichts an, das kürzlich im Sinne der Stadt entschieden hat, über den bestmöglichen Straßenbelag in der Vorstadt selber beschließen zu dürfen. Im Gespräch sind Pflaster und, was preiswerter wäre, Asphalt mit Pflasteroptik (der Kreis-Anzeiger berichtete). In einem Abwägungsprozess sollen, wie Appel beantragte, nun auf Wunsch der FWG Vor- und Nachteile der beiden Varianten erörtert werden. "Wir glauben, dass die Stadtverordneten nicht nur passive Begleiter der Sanierung sein dürfen", unterstrich er während der jüngsten Sitzung der Parlamentarier.
Vor 25 Jahren habe sich die Kommune für eine Pflasterung entschieden, und auch Thomas Appel sprach sich jetzt dafür aus. "Das passt besser zur Altstadt und zum Jerusalemer Tor." Allerdings gebe es berechtigte Bedenken wegen der Kosten für die Stadt und die Anwohner. "Wir müssen ausschließen, dass es zu Anliegerkosten kommt, und wir müssen wissen, wie lange die Bauphase dauert." Den Geschäften sei diesbezüglich ausreichende Planungs- und Dispositionszeit zu gewähren, forderte er.
Sozialdemokratin Heidi Schlösser schloss sich Appels Einschätzung an, "die SPD ist für Pflasterung", betonte sie. Sie beantragte, mit Pflaster zu sanieren und den Magistrat zu beauftragen, verschiedene Möglichkeiten inklusive Kosten zu eruieren. Die Ergebnisse sollen, fuhr Schlösser fort, den Stadtverordneten vorgelegt werden. Wie ihr Fraktionskollege Manfred Scheid-Varisco anmerkte, ginge nicht nur der Charme der Altstadt verloren, sofern die Straße asphaltiert werde. "Es wird gerast werden, die Geschwindigkeit wird zunehmen", prophezeite er und verwies auf "viele Gründe, unsere historische Stadt zu pflastern". Um Rollator-Nutzern entgegenzukommen, regte er spezielle asphaltierte Gehstreifen in Pflasteroptik an. Das sehe nicht gut aus, meinte dagegen Joachim Cott (Grüne). Auch er sprach sich für Pflaster aus, "es ist die Flaniermeile Büdingens". Seiner Ansicht nach könnten die Anwohner für die Finanzierung der Straße nicht herangezogen werden, lediglich für den Gehsteig.
Die CDU plädierte für eine Überweisung des Themas in den Bauausschuss. "Wir wollen auch Pflaster, aber es gibt noch viele Fragen", gab Christdemokrat Benjamin Harris zu bedenken. Und auch Reiner Hornung (Pro Vernunft) hob hervor: "Pflaster wird sich besser machen, und es würde sich für Büdingen ziemen." Allerdings sehe er nicht, wie diese Investition gestemmt werden könne. "Wir müssen erst mal gucken, was es kostet und wie man es am schlauesten macht." Da es sich um eine Reparatur handele, dürfe das Geld nicht auf die Anwohner umgelegt werden. "Sie können nichts dafür, dass das jetzige Pflaster schlecht verlegt wurde", betonte er. Wolfgang Patzak (FDP) warnte indes vor sumpfigem Untergrund. Der müsse weggenommen werden, meinte er. "Es müsste uns jemand garantieren, dass es in zehn Jahren nicht wieder Probleme gibt." Der Liberale wies auf Gelnhausen hin, wo es ebenfalls Probleme mit dem Pflaster gebe, teilweise noch schlimmer.