Im Auftrag von Jagdpächter Hans-Dieter Stehr sorgt der Bücheser Landwirt Jens Mäser für eine blühende Wiese an den Weißen Gräben zwischen Wolf und Büdingen.
Noch staubt es. Aber der Regen lässt die Blühmischung sprießen. Foto: Stehr
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Wolf (hr). Entlang des Verbindungsweges zwischen Büdingen und Wolf an den Weißen Gräben fragt man sich derzeit: Wer zerstört denn jetzt die Grasnarbe? Die Antwort ist einfach: Im Auftrag von Jagdpächter Hans-Dieter Stehr hat der Bücheser Landwirt Jens Mäser eine nicht gut aufgelaufene Fläche der Blühmischung "Cosmos Bienenweide" neu angelegt. Und damit voll ins Schwarze beziehungsweise ins Nasse getroffen. Kaum gesät, sind schon die ersten Pflänzchen sichtbar.
Vor drei Jahren bearbeitete der Büdinger Bio-Landwirt Gutmann einen Streifen auf der Wiese von Otto-Karl und Gudrun Groß. In Absprache mit Hans-Dieter Stehr entwickelte sich dort aus einer Wiese mit wenig Blühpflanzen eine Bienenweide. Gesät wurde die mehrjährige Mischung "Cosmos" der Firma Saaten-Zeller, mit der Stehr seit vielen Jahren einen guten Kontakt hat. "Leider kam die erste Saat in eine Zeit ohne Wasser, dafür mit viel Kälte. Lange dauerte es, ehe sich die Pflanzen zeigten", so Stehr. Und über die Hälfte fiel den schlechten Witterungsbedingungen zum Opfer. Es brauchte einen erneuten Versuch.
Landwirt Jens Mäser bearbeitete den Wiesenboden, schuf ein Saatbett, auf dem es bald blühen wird. Für die Hilfe dankte der Jäger dem Landwirt und den Grundstückseigentümern, dem Ehepaar Groß. Otto-Karl und Gudrun Groß haben selbst am Ortseingang von Wolf ein prächtiges Blumenparadies geschaffen, das vor allem Gudrun Groß liebevoll pflegt.
"Cosmos" ist eine mittelhohe Blumenmischung aus bunten Farben und vielzähligen Formen und überzeugt durch ihren langen Blühaspekt. Ihre ausgewogene Komposition aus Bauerngartenpflanzen und heimischen Wildstauden vermittelt ländlichen Charme, der besonders an Geh- und Feldwegen gut zur Geltung kommt. Ab dem zweiten Standjahr übernehmen die Wildstauden den Blühaspekt. Stehr, der die aufwendige Mischung aus eigener Tasche bezahlt, kann sich wie viele Spaziergänger und Radfahrer an Kuckucks-Lichtnelke, Purpur-Königskerze, Fenchel, Glockenblume, Goldlack oder Schmuckörbchen erfreuen. "Erstaunt bin ich aber immer wieder, was die Natur im Laufe der Zeit aus dem Saatgut macht", wundert er sich. Auf jeden Fall lohne sich die Naturschutzarbeit.
In Teilbereichen des Reviers Büdingen-Wolf, dort, wo sich die Biotopvernetzung der renaturierten Graswege mit letzten Hecken, Brachen oder Streuobstwiesen verdichtet, sieht man wieder mehr Feldhasen oder -vögel. "Aber allein schon das Auge profitiert von dem Farbwechsel, denn derzeit dominiert das Grün von Weizen, Gerste oder Mais", so die Jagdpächter.