Das Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt nimmt Stellung zu der Ankündigung der AfD, zur Kommunalwahl mit einer eigenen Liste für die Stadtverordnetenversammlung anzutreten.
BÜDINGEN - Büdingen (red). "Der extrem rechte Block im Büdinger Stadtparlament könnte sich zukünftig auf drei Fraktionen verteilen", fürchtet das Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt. "So verstehen wir die Ankündigung der AfD, zur Kommunalwahl im März nun auch in Büdingen anzutreten (Kreis-Anzeiger vom 19. Dezember, Anm. d. Red.)", sagt Bündnis-Vorsitzender Boris Winter. Bislang würden sich erst zwei Kandidaten bekennen. Einer davon ist der Büdinger Jochen Amann. "In den letzten Monaten ist Jochen Amann lediglich durch die Gründung einer sogenannten Bürgerbewegung und die Mitorganisation sowie Auftritte als (Haupt-) Redner bei verschiedenen Veranstaltungen aus dem Umfeld der Querdenker-Bewegung vor allem im angrenzenden Main-Kinzig-Kreis aufgefallen", so Lothar Euler, zweiter Vorsitzender des Büdinger Bündnisses.
Andreas Lichert, Sprecher des Wetterauer AfD-Kreisverbands, habe die AfD in dem oben erwähnten Artikel als "echte Alternative" zur verfassungsfeindlichen NPD bezeichnet. "Dadurch suggeriert er den Wählerinnen und Wählern, dass die AfD bei annähernd gleichem Gedankengut salonfähiger sei als die NPD", so Euler. Weiterhin sei Licherts Aussagen zu entnehmen, dass Gespräche mit Vertretern der Wählergruppierung Pro Vernunft stattgefunden hätten. Eine projektbezogene Zusammenarbeit mit der Fraktion Pro Vernunft sei laut Lichert durchaus möglich. "Jeder Wähler weiß, was er wählt, wenn er sein Kreuz bei diesen Protagonisten macht", so Euler.
Der "fadenscheinige und völlig unhaltbare Angriff" auf Bürgermeister Erich Spamer ist aus Sicht des Büdinger Bündnisses nicht hinnehmbar. Lichert hatte gesagt, es sei kein Geheimnis, dass die AfD und der Büdinger Bürgermeister ein mäßig herzliches Verhältnis pflegten. Jedoch seien Spamers juristische Operationen schon oft nach hinten losgegangen, hatte Lichert gesagt. Dazu bemerkt Boris Winter: "Herr Spamer hat in den vergangenen Jahren stets Haltung gezeigt und dadurch verhindert, dass die Stadt Büdingen noch weiteren Imageschaden erleidet. Er hat zum Wohle der Stadt alle rechtsstaatlichen Mittel genutzt, um demokratiefeindlichen Kräften entgegenzutreten."
Uwe Knecht, Schriftführer des Bündnisses, fordert: "Es wird höchste Zeit, dass sich alle in Büdingen vertretenen demokratischen Parteien deutlich von den antidemokratischen, diskriminierenden und menschenverachtenden Tendenzen distanzieren. Bei diesem gesellschaftlich so immens wichtigen Thema sollten alle echten Demokraten über die Parteigrenzen hinweg Einigkeit zeigen."