Die Busschule hat Station am Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen gemacht. Die Verkehrsgesellschaft Oberhessen erklärte, wie Schüler sicher zur Schule kommen.
Die Klasse 5a und Trainerin Barbara Sondergeld von der Verkehrsgesellschaft Oberhessen im Bus. Foto: Dippel
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BÜDINGEN - Büdingen (red). In diesen Tagen denkt man beim Thema Sicherheit und Schule ja vor allem an den Schutz vor unliebsamen Viren, das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung und das Abstandhalten. Aber auch andere Gefahren lauern und Verhaltensregeln müssen eingeübt werden, zum Beispiel beim Busfahren vor und nach dem Unterricht. Und so erkundeten die Fünftklässler des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums in Kooperation mit der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO), wie man sicher mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Wetterau fährt.
Die Klasse 5a machte den Anfang und stand Punkt acht Uhr vor dem Schulgebäude, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen und die Masken über die kalten Nasen gestülpt. Um sie herum waren Nebel, Sprühregen und nasse Straßen - keine Witterung eignet sich besser, um die Gefahren im Straßenverkehr zu untersuchen.
In einer Einführung erläuterte Trainerin Barbara Sondergeld von der VGO alles rund um die korrekte Nutzung der Fahrkarten und die Sicherheitsregeln im Bus. Geduldig beantwortete sie alle Fragen, die die Kinder auf dem Herzen hatten, und alle wussten auch besondere Buserlebnisse zu erzählen, die Sondergeld im Gespräch geschickt in kleine Lehrstücke verwandelte.
Aber dann ging es zum Bus, den auch in diesem Jahr an allen Schulungstagen die Firma Röder zur Verfügung stellte. Beim Erkunden des Fahrzeugs gab es eine Premiere: Sportskanone Fynn saß nach einem spektakulären Salto mit gebrochenem Bein im Rollstuhl und damit durfte die Klasse ausprobieren, wie man ein solches Gefährt nebst Insasse fachmännisch in den Bus verfrachtet und dort gut sichert. Da Freund Yousef die ehrenvolle Aufgabe übernommen hatte, den Kumpel sicher durch den Schulalltag zu begleiten, schob er ihn auch über die Rampe ins Fahrzeug. Der Busfahrer half beim Sichern und dann ging es für Fynn leider nicht los. Um ihn nicht unnötig in Gefahr zu bringen, blieb er beim Verkehrsbeauftragten der Schule, Thorsten Glock, und sah zu, wie sich der Rest der Klasse Plätze im Bus sicherte.
Lehrerin Vanessa Dippel schnappte sich zum Ärger von drei Mädchen den beliebtesten Platz in der Mitte der Rückbank und wurde sogleich zum Studienobjekt. Was könnte sie noch besser machen, fragte Barbara Sondergeld die Klasse, die eifrig Tipps gab: Die Tasche könnte sie auf den Schoß nehmen, sie solle prüfen, ob es einen Gurt gebe, und Festhalten wäre auch keine schlechte Idee. Ida traf den Nagel auf den Kopf: "Am besten ist es doch, sie sucht sich einen anderen Platz", schließlich seien ja viele frei, die etwas mehr Sicherheit böten als der in der Mitte. Da musste auch Sondergeld zustimmen, denn es stand ja noch der Höhepunkt der Tour auf dem Plan: die Bremsprobe. Der Busfahrer bereitete die Klasse darauf vor, alle hielten sich an den Stangen fest und trotzdem fühlte sich der Ruck, mit dem der Bus bei nur 20 Stundenkilometern abrupt stehen blieb, unerwartet heftig an. Nun hatte jeder verstanden, weshalb man sich und das Gepäck während der Fahrt gut sichern sollte.
Auch in diesem Jahr waren wieder alle Fünftklässler mit großer Begeisterung bei der Sache. Für ein paar zusätzliche Lacher sorgten die Verhörer im Bus, da aufgrund der Mund-Nasen-Bedeckungen das eine oder andere nochmal lauter wiederholt werden musste. Zum Schluss gab es noch Lernhefte für die Klasse, mit denen die Kinder in ein paar Wochen prüfen können, was außer der Bremsübung von all den Regeln noch hängengeblieben ist.