Die Schüler pflanzten insgesamt sieben Bäume.
(Foto: Schäfer-Auth)
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ALTENSTADT - (red). Deutschland streitet darüber, ob Schüler, die für Klimaschutz streiken und dafür Schule schwänzen, bestraft werden sollen. In Altenstadt wird dagegen gehandelt, statt zu reden: Ausgerüstet mit Spaten, Hacken und Schaufeln brachten rund 15 Schüler der Limesschule unter Federführung von Lehrer Reinhard Kaiser auf der Streuobstwiese unweit der Einrichtung sieben neue Hochstamm-Obstbäume in die Erde. Durch ihre Arbeit leisteten die Limesschüler einen Beitrag zur Erhöhung des ökologischen Spektrums. „Um die schuleigene Streuobstwiese auf Dauer zu erhalten, sind Neupflanzungen unbedingt nötig, da sich noch große Lücken im Gesamtbild der Streuobstwiese auftun und die Bestände insgesamt überaltert sind“, begründete Kaiser die Baumpflanzaktion.
Auch Kaiser ließ es sich nicht nehmen, in die Gummistiefel zu steigen und die noch zarten Obstbäumchen fest anzutreten und zu wässern, damit sie gut einwurzeln und wachsen. Gepflanzt wurden fünf Apfel- und zwei Birnbäume. „Ich fände es toll, wenn wir die Äpfel, die hier hoffentlich bald wachsen, in der Schul-Cafeteria verarbeiten würden“, sagt Jan-Luca Ullrich. Der 16-Jährige ist einer von rund 15 Schülern, die sich freiwillig für die Streuobstwiesen-Gruppe meldeten. Bis es so weit ist, müssen die Schüler allerdings noch eine Menge Arbeit in die Fläche stecken, weiß Reinhard Kaiser. Die Bäume benötigen Pflege und einmal im Jahr einen Erziehungsschnitt. „Einen Obstbaum fachmännisch zu pflegen ist eine Herausforderung.“ Die Aussicht auf Obsternten ist nur ein Grund für die Pflanzungen. Unter dem Motto „Nutzen und Zierde“ soll das gut 1000 Quadratmeter große Gelände als „grünes Klassenzimmer“ stärker als bisher in den naturkundlichen Unterricht integriert werden.
„Wir haben außerdem eine noch eine Spezialsaatmischung ausgebracht, die in ein paar Wochen die Wiese zum Erblühen bringt“, berichtet Ullrich. Auch mit selbstgebastelten Nisthilfen soll der Vielfalt auf der Grünfläche Vorschub geleistet werden. „Es soll dauerhaft eine Streuobstbaumwiese werden, die nicht nur Früchte bringt, sondern auch Lebensraum bietet“, sagt Kaiser. Finanziell hat der Wetteraukreis die Aktion unterstützt.