Limesschule Altenstadt beteiligt sich an Juniorwahl
Haben sie anders gewählt als die Erwachsenen? Die Schüler sind gespannt auf das Ergebnis der (fiktiven) Juniorwahl an ihrer Schule, das auch erst am Sonntag veröffentlicht wird.
Von red
Limesschüler haben bereits gewählt, wenn auch nur fiktiv. Foto: Schäfer-Auth
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ALTENSTADT - ist Landtagswahl. Die Schüler der Limesschule in Altenstadt haben bereits gewählt - und das, obwohl die meisten von ihnen noch gar nicht wahlberechtigt sind, weil sie noch nicht volljährig sind. "Juniorwahl" - so nennt sich die landesweite Initiative des Berliner Vereins Kumulus, ab der sich 64 000 Jugendliche aus insgesamt 260 Schulen in Hessen beteiligt haben. "Es geht darum, schulintern die Wahlen zu simulieren, um das politische Interesse zu fördern", erklärt Eva-Maria Koch, Koordinatorin der Juniorwahl an der Limesschule. Die Schüler beteiligten sehr rege.
Um teilnehmen zu können, mussten die Jugendlichen ihren Ausweis oder auch die Wahlbenachrichtigung vorzeigen. "Eben wie auch bei einer richtigen Wahl", so Koch, die das Engagement ihrer Schüler beobachtete. "Die Wahlbenachrichtigungen haben wir zugeschickt bekommen, ebenso die Wahlurne und das Material zur Vorbereitung", so die Lehrerin weiter. Die Benachrichtigungen wurden in der Schule an die Schüler verteilt. Koch hält das Projekt auf jeden Fall für eine gute Sache: "Die Schüler kommen so erstmals mit dem Thema Wahlen in Berührung, das senkt mit Sicherheit die Hemmschwelle, selbst wählen zu gehen, wenn sie wahlberechtigt sind."
Und wie fanden die Schüler die simulierte Wahl? Für Julius Goretzki (17) stellt die Juniorwahl "eine prima Gelegenheit" dar. "Ich weiß nun besser, wie das abläuft", ist er überzeugt. Außerdem bin ich gespannt auf die Unterschiede zwischen der Wahl der Erwachsenen und Jugendlichen", ergänzt der Abiturient. Auch Nico Bauer befürwortete die fiktive Wahl. Er selbst ist schon 18 und darf am Sonntag an die echte Urne gehen. Dass er wählt - diese Frage stelle sich ihm nicht. "Mich interessieren vor allem Themen, die uns direkt betreffen. Zum Beispiel die Bildungspolitik", sagt er. "Da will ich mit entscheiden."
Zur Wahl zu gehen, ist die eine Seite. Aber wie entscheiden junge Menschen, welche Partei sie wählen? Die 18-jährige Tamara Schmidt hat sich über die Ziele der Parteien informiert, daheim, mittels Wahl-O-Mat, wie sie sagt. Politik beschäftige einen auch abseits des Klassenzimmers und sei Gesprächsthema, sagt Julius Goretzki. "Bei den vielen Wahlplakaten und der Werbung in sozialen Netzwerken kommt man ja auch nicht darum herum, sich damit auseinanderzusetzen." Dazu hat auch Clemens Friesl eine Meinung: Provozierende Plakate "sind nicht sehr angenehm", sagt er. Der 17-Jährige darf am Sonntag noch nicht wählen, eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre fände er trotzdem nicht gut: "Viele sind dann noch nicht reif genug", meint er.
An der Limesschule wurden die Stimmen bereits ausgezählt, in eine Liste eingetragen und eingereicht. Das Votum muss allerdings bis Sonntag, 18 Uhr, geheim bleiben - eine Auflage der Juniorwahl. "Damit keine Beeinflussung möglich ist", informiert Eva-Maria Koch. Sie wird es in den kommenden Wochen im Unterricht aufbereiten und sich auch mit der Abweichquote von der realen Landtagswahl auseinandersetzen.