ALTENSTADT - (red). Dem Antrag der SPD, statt eines Neubaus die Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ in Altenstadt am bisherigen Standort zu erweitern, hat die Gemeindevertretung Altenstadt in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt (der KA berichtete).
„Wenn die Platzknappheit in der Altenstädter Kita tatsächlich so gravierend ist, wie Bürgermeister Norbert Syguda ständig erklärt und ein Teil der Gemeindevertreter offensichtlich auch glauben, dann müsste ganz schnell gehandelt werden“, fordert FDP-Fraktionsvorsitzender Christoph Platen jetzt in einer Pressemitteilung. Statt ständig Ausschau nach möglichen Standorten für einen Neubau zu halten, sollte sich der Gemeindevorstand nach Meinung der FDP-Fraktion auf die rasche Realisierung einer Erweiterung konzentrieren. „Wir haben nichts gegen eine größere Erweiterung der ,Villa Kunterbunt’“, betont Natascha Baumann, in der FDP-Fraktion zuständig für Kinder- und Jugendfragen und Bewerberin um das Bürgermeisteramt. Sie ergänzt: „Dann könnten endlich auch die im Hessischen. Kinder- und Jugendhilfe-Gesetzbuch (HKJGB) genannten Standards für Funktionsräume, wie zum Beispiel ein dringend benötigter Personalraum für die Erzieherinnen realisiert werden.“
Die FDP-Fraktion habe aber nach wie vor erhebliche Zweifel an dem bisher vorgebrachten und nicht belegten Bedarf an Kita-Plätzen in der Kerngemeinde. Begründet habe diesen der Gemeindevorstand lediglich mit einer großen Anzahl von Altenstädter Kindern, die auf Kitas in andere Ortsteile „ausweichen“ müssten. Aus einer dazu vorgelegten Liste der Verwaltung gehe jedoch hervor, dass sich daraus lediglich ein Mehrbedarf von elf Kita-Plätzen statt der bisher genannten 30 für die Kerngemeinde ergebe. „Somit ist zumindest die ursprüngliche Begründung für einen Neubau obsolet, und eine angeblich große Warteliste liegt bis heute nicht auf dem Tisch“, so Baumann und Platen. Weitere Überlegungen zu den Kitas sollten zurückgestellt werden, bis belastbare Zahlen aus dem von der FDP-Fraktion beantragten und inzwischen beschlossenen Kita-Bedarfsplan vorliegen. Dass ein solcher Bedarfsplan auch Unwägbarkeiten bezüglich der zu erwartenden Kinderzahlen haben könne, räumen Platen und Baumann ein. „Aber er wird auf jeden Fall verlässlichere Zahlen als die bis heute vorgelegten und eine größere Planungssicherheit für alle notwendigen Kita-Maßnahmen bieten, auch für die Mindestpersonalbedarfsausstattung in allen Altenstädter Kitas.“