Ortsvorsteher Klaus Dietrich (3.v.l.) beklagt mit seinen Kollegen aus dem Ortsbeirat das Erscheinungsbild des Altenstädter Ortsteils. Foto: Schinzel
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WALDSIEDLUNG - Das Erscheinungsbild der Waldsiedlung ist dem dortigen Ortsbeirat ein Dorn im Auge. Im Fokus der Mitglieder standen bei einem Rundgang der Fasanen- und Finkenweg sowie der Lerchenweg und angrenzende Straßen. „Das sind Dauerbaustellen. Das wird aufgerissen, dann wieder zugemacht und wieder aufgerissen“, stellte der neue Ortsvorsteher Klaus Dietrich verärgert fest.
Der parteilose Dietrich ist seit der Kommunalwahl für die FDP im Ortsbeirat. 2011 kam er von Bautzen in die Waldsiedlung, erzählt der knapp 70-Jährige. Der Bergbauingenieur verfolgt seitdem das politische Geschehen im größten Ortsteil Altenstadts und will sich nun verstärkt zum Wohle der Bürger einbringen. „Ich will den Dialog suchen, hören, wo der Schuh drückt“, sagt Dietrich. „Ich suche den Nachbarschaftsplausch“. Gleichzeitig will er seine Anliegen den Gemeindegremien und der Verwaltung immer zeitnah vortragen. „Wir fühlen uns zurzeit allein gelassen mit den Problemen.“
Der Start des Ortsrundgangs am Josef-Schulmeisterplatz beginnt vielversprechend. In der verglasten Infotafel für die Vereine der Waldsiedlung hängen noch Wünsche für ein frohes Weihnachtsfest. „Nur der Naturschutzring Waldsiedlung erneuert seine Veröffentlichungen regelmäßig“, so Dietrich.
Dann geht es weiter über den Finken- und den Fasanenweg. Die Straßenränder und Teile der Fußwege sind nach Bauarbeiten nur geschottert, nachdem dort Leitungen für Fernwärme und Wasser gelegt wurden. Für Eleonore Schaller (SPD), ebenfalls Mitglied im Ortsbeirat, ist die Strecke teilweise nur mühsam zu bewältigen, weil sie mit dem Rollator unterwegs ist. Rollstuhlfahrer könnten dort ebenfalls ins Straucheln kommen, und auch mit dem Kinderwagen ist das Passieren schwierig.
Dann wird der Spielplatz am Fasanenweg begutachtet. Er habe hier kürzlich ältere Erwachsene, „durchaus schwergewichtig“, auf Kinderspielgeräten beobachtet, so Dietrich. „Die Geräte sind nun kaputt und mussten abgebaut werden“, informierte er seine Kollegen. Nächster Halt ist das Schlemmerrestaurant von Peter Höfling. Der Gastronom leidet nach eigenen Angaben stark unter den Bauarbeiten, den teilweisen Straßensperrungen und eingeschränkten Parkmöglichkeiten. Wegen neuer Bauarbeiten unmittelbar neben dem Lokal habe er diese Woche geschlossen, Freitagabend will er wieder öffnen, hofft er. Immerhin sei der Bauleiter zuvor auf ihn zugekommen, um den Beginn der Arbeiten mit ihm abzusprechen, berichtet Höfling dem Ortsbeirat. Dietrich erklärt, dass er so rasch wie möglich mit Bauamtsleiter Volker Elbert von der Gemeinde ins Gespräch kommen will, wie es mit den Bauarbeiten weitergehen wird. Dann fallen die Blicke der Orstbeiräte noch auf eine Freifläche nahe des Lokals, auf der nur Gestrüpp zu sehen ist. „Das soll eigentlich eine Blumenwiese sein“, sagt Dietrich. Schaller schüttelt den Kopf am Ende des einstündigen Rundgangs. „Ich wohne jetzt 44 Jahre hier, aber so sah es noch nie aus.“ Beklagt wird vom Ortsbeirat auch der Niedergang der Nahversorgung. Sparkasse und Volksbank gebe es nicht mehr, der Supermarkt sei geschlossen worden und es gibt auch keine Ärzte. Nur in einem Geschäft könnten neben Backwaren noch die nötigsten Lebensmittel für den täglichen Bedarf gekauft werden.