Das Stiftungskonzert in der Klosterkirche Engelthal gehört zum Jahresschluss dazu
Für viele Menschen gehört das Konzert zugunsten der Stiftung Abtei Kloster Engelthal zum feierlichen Jahresabschluss. Das Konzert unter dem Motto "Mit Pauken und Trompeten" lockt seit vielen Jahren unzählige Musikliebhaber in die Klosterkirche. Die 15. Auflage gestalteten einmal mehr das Ensemble Quattromba mit Volker Bender, Lutz Mandler, Wolfgang Thomas und Norbert Vohn an den Trompeten und Fanfaren und Heidi Merz am Schlagwerk unter musikalischer Leitung des Frankfurter Dreikönigskantors Andreas Köhs (Orgel).
Von Andrea Schinzel
Das Ensemble Quattromba mit Volker Bender, Lutz Mandler, Wolfgang Thomas und Norbert Vohn an den Trompeten und Fanfaren und Heidi Merz am Schlagwerk unter Leitung des Frankfurter Dreikönigskantors Andreas Köhs (r.) sorgte beim traditionellen Stiftungskonzert in der Engelthaler Klosterkirche für ein Klangenuss. Foto: Schinzel
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ALTENSTADT - "Es gehört einfach zum Jahresabschluss dazu", sagte eine Besucherin am Ende des Konzerts zugunsten der Stiftung Abtei Kloster Engelthal und stand mit ihrer Meinung nicht alleine da. Der feierliche Jahresausklang der traditionell wieder unter dem Motto "Mit Pauken und Trompeten" stand, lockt seit vielen Jahren unzählige Musikliebhaber in die Klosterkirche. Die 15. Auflage des Konzerts gestalteten einmal mehr das Ensemble Quattromba mit Volker Bender, Lutz Mandler, Wolfgang Thomas und Norbert Vohn an den Trompeten und Fanfaren und Heidi Merz am Schlagwerk unter musikalischer Leitung des Frankfurter Dreikönigskantors Andreas Köhs (Orgel).
Die versierten Musiker bescherten ihrem Publikum wieder einen Klanggenuss der besonderen Art. Äbtissin Elisabeth Kralemann bezeichnete es in ihren abschließenden Worten als ein großes Geschenk, würdigte die Leistung der Musiker und deren Einfallsreichtum, der auch Neuem Platz gebe - was insbesondere Heidi Merz, laut Kralemann "unschlagbar am Schlagwerk", mit ihrem Solo "Studies in Normative Behavior" für vier Trommeln von Evan Ziporyn anschaulich sehr konzentriert und dennoch mit der nötigen Lockerheit bewies.
Der Schwerpunkt an diesem Abend lag aber auf Musik aus dem Spätbarock. "Drei Fanfaren" schmetterten die Musiker an den vier Trompeten, ein Stück von Jan Disman Zelenka (1679 bis 1745) zum Auftakt des Konzerts von der Empore der Kirche klanggewaltig. Von Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) war die Ouverture in D-Dur zur Serenade für die Hamburger Admiralität. Auch jetzt ertönten Fanfaren beim Maestoso, während beim Allegro eher Orgelklänge die Zuhörer verzauberten. "Pomp und Circumstances" von Edward Elgar ist, wenn den Musikkritikern Glauben geschenkt werden darf, fast beliebter als die offizielle britische Nationalhymne. Das gilt vor allem für den ersten Marsch, den sich Edward VII. für seine Krönungsfeierlichkeiten gewünscht hatte. Den ließen die Frankfurter Musiker denn auch feierlich erklingen.
Mit der Sinfonia Nr.2 in D-Dur von Johann Christian Hertel (1697 bis 1754) hatte Köhs ebenfalls ein gefälliges Stück gewählt. Und auch bei dem Concerto D-Dur von Johann Valentin Rathgeber (1682 bis 1750) hatte der musikalische Leiter ein gutes Händchen bewiesen.
Wer den Blick durch das Gotteshaus schweifen ließ, sah Menschen, die den Klängen andächtig in sich gekehrt oder gar mit geschlossenen Augen lauschten und den Alltag hinter sich ließen.
Aber was wäre das Stiftungskonzert in Engelthal ohne den Klassiker schlechthin! Den Abschluss bildet alljährlich "Music for the Royal Fireworks" von Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759). Originell war jedenfalls die Einleitung ohne Worte durch Köhs und seine Musiker. Sie marschierten mit Didgeridoos von der Empore, stellten sich in den Altarraum. Zwei Musiker versuchten mit jeweils zwei Fanfaren und Trompeten die von Köhs gehaltene Wunderkerze vergeblich am Brennen zu halten, bevor alle wieder die Empore erklommen. Von dort ließen sie das von Händel im Auftrag von Georg II. extra für ein Feuerwerk komponierte gigantische Werk erklingen.