Brand des Bauernhofs in Heegheim stellte Feuerwehren vor große Herausforderungen

Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten noch bis zum Nachmittag an. Die Gebäude sind einsturzgefährdet. Foto: Potengowski
HEEGHEIM - Einen Schaden, der bei rund 1,2 Millionen Euro liegen soll, verursachte nach Schätzungen der Polizei der Brand eines Bauernhofes in der Ortsmitte von Heegheim am frühen Sonntagmorgen. Durch den Einsatz von rund 120 Feuerwehrleuten konnte verhindert werden, dass das Feuer auf unmittelbar angrenzende Nachbarhäuser übergriff. Wegen Einsturzgefahr der Gebäude wurden die beiden Straßen, an denen der Hof liegt, gesperrt.
Gegen 4.30 wurde die Feuerwehr in Altenstadt alarmiert. Wehrführer Jens Kröll berichtet, dass die Bewohner durch einen Rauchmelder das Feuer bemerkten. Nach ersten Vermutungen war der Brand im Obergeschoss des Hauptgebäudes ausgebrochen und hatte sich von dort zunächst auf den ausgebauten Dachboden ausgebreitet. Anschließend griff das Feuer auf die beiden Nebengebäude über.
"Als wir durch Rodenbach durchgefahren sind, haben wir schon einen Riesenfeuerschein gesehen", schildert Kröll die schnelle Entwicklung des Brandes. "Da hatte das Dach schon durchgezündet." Neben allen Ortsteilwehren seien auch die Drehleitern aus Büdingen und Bad Nauheim zur Brandbekämpfung angefordert worden. Außerdem seien Großtanklöschfahrzeuge aus Büdingen, Bad Nauheim und Limeshain eingesetzt worden.
Zu Beginn der Löscharbeiten habe es Probleme mit der Wasserversorgung gegeben, erläutert Kröll. Deshalb habe die Feuerwehr Glauburg eine 1,2 Kilometer lange Schlauchleitung gelegt, um von der Nidder Löschwasser nach Heegheim zu pumpen. Kurz nach 5 Uhr habe das Wasserwerk die Pumpen hochgefahren und einen zusätzlichen Hochbehälter aktiviert, um den Wasserdruck in den Leitungen zu erhöhen.
Welches Ausmaß der Brand hatte, verdeutlicht nicht nur die Zahl von rund 120 Feuerwehrleuten, die den Brand bekämpften, von denen allein 87 aus Altenstadt kamen. 50 Atemschutzgeräte, die über den bei der Feuerwehr Bad Nauheim stationierten Gerätewagen ausgetauscht wurden und 1000 Liter Schaumlöschmittel geben auch dem Laien einen Eindruck von den Herausforderungen, die der Einsatz an die Feuerwehren stellte.
Dazu gehörte insbesondere, zu verhindern, dass das Feuer auf die unmittelbar angrenzenden Nachbarhäuser übergreift. Trotz des zeitweise sehr starken Windes wurde nach Angaben der Polizei nur ein Nachbargebäude beschädigt. Auch die mindestens sieben Bewohner aus drei Generationen einer Familie, die den Hof bewohnten, seien bis auf einen Mann, der mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurde, unverletzt geblieben. Ebenso hätten die auf dem Hof gehaltenen Pferde unverletzt gerettet worden. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten der Feuerwehr dauerten noch bis in den späten Nachmittag an. Für die Nacht zum Montag soll eine Brandwache den Hof beobachten. Die Gebäude selbst seien nach Einschätzung von Kreisbrandmeister Leon Gierhardt einsturzgefährdet, erläutert Kröll. Deshalb könnten sie derzeit noch nicht betreten werden, um die Brandursache zu ermitteln.
Wegen der Einsturzgefahr wurde auch der Kreuzungsbereich am Dorfgemeinschaftshaus vom Ordnungsamt und dem Bauhof der Gemeinde Altenstadt gesperrt. Die Bushaltestelle, die sich dort befindet, wurde verlegt. Kröll berichtet, dass auch Bürgermeister Norbert Syguda am Einsatzort gewesen sei. Die Gemeinde bemühe sich, für die Bewohner des Hauses Ersatzwohnungen zu beschaffen