Viel Jubel für Gospelchöre aus Schotten und Sellnrod
Toller Gesang der Gospelchöre Father´s Children und Swinging Voices und viel Lob für Kiwon Lee, prägten das Konzert in der Schottener Liebfrauenkirche.
Von Elfriede Maresch
"Thank you for the music" - für zehn Jahre Chorleitung bedankten sich die Father´s Children mit einem Abba-Titel bei ihrem Dirigenten. Foto: Maresch
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
SCHOTTEN - In der gesamten Liebfrauenkirche gab es keine freien Plätze mehr. Einige Besucher standen geduldig während des ganzen Konzertes der Gospelchöre Father´s Children aus Schotten und Swinging Voices Sellnrod. Diese musikalische Veranstaltung am Abend des Weihnachtsmarkt-Samstags ist in Schotten unverzichtbar. Die Leitung hatte Dekanatskantor Kiwon Lee, Andreas Göbel (E-Piano) und Sergej Walter (Gitarre) begleiteten die Chöre. Eine weitere Klangquelle muss erwähnt werden: der Applaus des Publikums in allen Variationen von Jubel bis Tumult!
Das Konzert begann mit einer echten Premiere, dem Lied "Leben", das Father´s Children-Mitglied Andreas Kröher selbst geschrieben hat. "Ich hatte auf der Rückfahrt unserer Chorfreizeit in Arco eine Melodie im Kopf, die darauf wartete, mit Leben gefüllt zu werden." Kröher befragte Freunde und Bekannte zu diesem Thema. Die unterschiedlichen Rückmeldungen - Gerechtigkeit, Freiheit, Liebe, Hoffnung, Mut - flossen schon in die Anfangszeilen ein: "Hast Du je darüber nachgedacht, was das Leben so lebenswert macht..." Michael Duchardt sang die Solopartie, die Instrumentalbegleitung kam von Manfred Johann (Piano), Dieter Merz (Gitarre), Andreas Schaab (Cajon )und Andreas Kröher (Bass). Insbesondere der drängende Rhythmus der Zeile "Gib mir deine Hand und lauf mit mir ums Leben" ging den Zuhörern unter die Haut, entsprechend lebhaft war der Beifall.
Im ersten Block traten Father´s Children auf, von Walter und Göbel begleitet. Anfangs streikte das E-Piano, bis Lee Hand anlegte und der Klang so kam, wie er sollte. Das Gerät schien seinen Meister zu kennen! Das Gospel "I´ll be there" war eindrucksvoll arrangiert, die Stimmgruppen mit ihren charakteristischen Klangfarben traten hervor, nahmen sich wieder zurück, eine Passage der Männerstimmen unterlegten die Frauen im Summchor, ehe sich alle im vollen, kräftigen Gesamtklang zusammen fanden. Mitglied Ingrid Becker dankte Lee namens des Chores für seine zehnjährige Tätigkeit, sprach die positiven Erlebnisse in den Probenstunden an. "Egal, wie der Tag vorher lief - man geht nach dem Singen glücklich nach Hause!" So hatten Father´s Children als nächstes den Abba-Titel "Thank you for the music" gewählt.
Auch Lehrkräfte der Gesamtschule überraschten Lee mit musikalischen Glückwünschen und Dank für die gute Zusammenarbeit.
Eine filigrane, fast lautmalende Version des Weihnachtsgospels "Silver bells" folgte, a cappella gesungen. Frank Sinatras sehnsüchtiges "Fly me to the moon" erklang, gesungen von Dorothea Magel, begleitet von Bozena Krause (Geige), Martin Philippi (Gitarre),), Erich Gebhard (Saxofon), Udo Heuermann (Trompete), unterstrichen durch Sebastian Packheisers Piano-Improvisation. Bei "Winterwonderland" improvisierten Saxofon und Trompete, ehe die Gruppe mit dem verhaltenen Irischen Segenswunsch schloss.
Dann traten die "Swinging Voices" auf, sangen mit Instrumentalbegleitung "Rücksicht" und das auffordernde "Lass uns gehen", bei dem das Publikum klatschend in den Rhythmus einfiel, später noch "Jingle Bells" und "Let it snow" in einem kecken Arrangement.
Doch dazwischen trat der stellvertretende Dekanatsvorsitzende Hans Otto Zimmermann ans Mikrofon und überbrachte die Glückwünsche der Dekanatsgremien, allen voran von Dekanin Sabine Bertram-Schäfer. Er erinnerte an die ersten Kontakte mit Kiwon Lee vor zehn Jahren und betonte: "Du bist ein Gewinn für die Stadt Schotten und die Region. Wir hoffen, dich noch viele Jahre mit deiner ruhigen, kooperativen Art bei uns zu haben!" Pfarrer Udo Heuermann übergab das beziehungsvolle Geschenk der Kirchengemeinde, genau zehn Pralinen mit dem Bild der Liebfrauenkirche.
Kraftvoll war der Klang beider Chöre im abschließenden Block. "You are not alone", gesungen mit Bodypercussion, leidenschaftlich gesungen folgte "Every praise" und der Refrain, vom Publikum mitgesungen, schallte durch die Kirche, ehe "Merry Christmas" als Rap zu hören war. Mit einem Apfelbäumchen für seinen neuen Garten beschenkten die Schottener Sänger ihren Chorleiter.