Wieder gelang es, in der Reihe "Musikmomente" eines der besten deutschen Vokalensembles nach Schotten zu holen.
Von Elfriede Maresch
"Von Leipzig in die Welt" nahm das Calmus-Ensemble das "Musikmomente"-Publikum mit (v. l.): Anja Pöche, Stefan Kahle, Tobias Pöche, Ludwig Böhme und Manuel Helmeke.
(Foto: Elfriede Maresch)
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SCHOTTEN - Wieder gelang es, in der Reihe "Musikmomente" eines der besten deutschen Vokalensembles - international preisgekrönt - nach Schotten zu holen, und wieder trug der bekannte Chorleitungsexperte und Dirigent Willi Becker als hilfreicher Freund zum Zustandekommen des Abends bei.
Zum "allerletzten Konzert vor dem Jubiläum" begrüßte Wolfgang Keller, stellvertretender Dekan des evangelischen Dekanats Büdinger Land, das Calmus-Ensemble in der Liebfrauenkirche. Ein besonderes Jahr für Calmus: Zum einen gaben sie einen Tag später ein Festkonzert zu ihrem 20-jährigen Bestehen in der Leipziger Thomaskirche, zum anderen werden sie zusammen mit dem Ensemble Amarcord, das ebenfalls schon bei den "Musikmomenten" auftrat, mit dem Preis "Opus Klassik" in der Kategorie "Chorwerkeinspielung des Jahres" geehrt.
"Von Leipzig in die Welt“ war das Konzert überschrieben. Die Mitwirkenden waren Anja Pöche (Sopran), Stefan Kahle (Countertenor), Tobias Pöche (Tenor), Ludwig Böhme (Bariton) und Manuel Helmeke (Bass). Schon das erste vorgetragene Werk zeigte den wunderbaren Zusammenklang des Ensembles, seine kreative Art der Präsentation: Calmus hatte Werke Johann Sebastian Bachs zu einer Choralcollage zusammengestellt. So erklangen zwei Verse von "Wer nur den lieben Gott lässt walten" zu Beginn und Schluss, ein Abschnitt aus der Bekümmernis-Kantate und die Arie "Er kennt die rechten Freudenstunden". Faszinierender Mittelteil war ein Orgelchoralvorspiel, als Vokalise vorgetragen. Vier dunklere Unterstimmen, darüber der Sopran aus der Kirchentiefe erklingend: So einfallsreich nutzte das Ensemble die Raumwirkung bei der Motette "Fürchte dich nicht" von Johann Christoph Bach, gefolgt von "Nun danket alle Gott" des Bach-Schwiegersohnes Johann Christoph Altnikol in reich verziertem Stimmenspiel, einer Motette, die virtuose Interpreten verlangt.
Informativ und freundlich dem Publikum zugewandt waren die wechselnden Moderationen. Die von draußen hereinklingende Sirene, kein idealer Konzertbeitrag, wurde mit Humor als Willkommensgruß gedeutet und das Ensemble hatte sich bei seinem Vortrag nicht stören lassen.