Der Gospelchor Father’s Children und der Gesangverein Frohsinn Betzenrod präsentieren gemeinsam das Chorkonzert zum Weihnachtsmarkt in Schotten unter der Leitung von Dekanatskantor Kiwon Lee.
(Foto: Ostheim)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
SCHOTTEN - (ost). Zuerst waren es nur ein paar Tropfen, dann wurde der Regen stärker, schließlich prasselte ein Starkregen von oben herab – so musste es sich für die Besucher des Chorkonzerts zum Weihnachtsmarkt in der voll besetzten Liebfrauenkirche angehört haben, als der Gospelchor „Father’s Children“ den Einstieg zu „Africa“, dem Nummer-eins-Hit von Toto aus dem Jahr 1982, mit effektvollem Körpereinsatz performte. „I bless the rains down in Africa“ ist eine der Hauptzeilen des Songs. Das Lied war nur eines der Highlights des Abends, das die Chorsänger mehrstimmig und leidenschaftlich vortrugen.
Mit „You raise me up, so I can stand on mountains“ – „Du ermutigst mich, auf Berge zu klettern“, wie die Moderatorin des Abends, die Chorsängerin Ingrid Becker ins Deutsche übersetzte, folgte ein bewegender Gospel von Secret Garden. Den Solopart übernahm Nina Olschewski. Sie ist 27 Jahre alt und singt bereits seit 15 Jahren vorwiegend Rock-Songs und Gospels bei verschiedenen Veranstaltungen und ist bereits mehrmals zusammen mit Sergej Walter, dem Leiter der Schottener Musikschule, aufgetreten.
Passend zur Weihnachtsbotschaft hat Sergej Walter, der an diesem Abend das Konzert als Bassist begleitete, das Lied „Weltfrieden“ zusammen mit der Schottener Studentin Jessica Haag getextet und vertont. Das Arrangement übernahm Dekanatskantor Kiwon Lee. Die Konzertbesucher erlebten gewissermaßen die Uraufführung des Stücks, das „Father’s Children gemeinsam mit dem Gesangverein Frohsinn aus Betzenrod unter der Regie ihres Chorleiters Kiwon Lee präsentierten. Olschewski sang das Solo. „Ich kam auf die Idee dieses Lied zu schreiben, weil ich nicht verstehe, warum im 21. Jahrhundert immer noch Konflikte durch Kriege gelöst werden müssen wie beispielsweise in Syrien anstatt durch Kommunikation. Das finde ich schlimm. Wir sollten alle miteinander reden und eine friedliche Lösung finden“, sagte Walter. Danach sangen die beiden Chöre das Lied „Alpha und Omega“ einmal verhalten, dann wieder mit viel Energie und ausdrucksstark. Den besonderen Reiz erzeugte das Orgelspiel des 16-jährigen Lars Rubin Glitsch, der eine Strophe des Lieds in der Mitte des Musikstücks instrumental interpretierte.
Aus der deutschsprachigen Popmusik sangen beide Chöre „Solang man Träume noch leben kann“ von der „Münchener Freiheit“. Den titelgebenden Song für das Musical aus Liedern von Udo Jürgens, nämlich „Ich war noch niemals in New York“ trug der Betzenröder Chor vor und die Zuschauer begleiteten das Lied spontan mit rhythmischem Klatschen.
Aktueller war der Song „Love my Life“ von Robbie Williams aus dem Jahr 2016, den beide Chöre zusammen sangen, wobei die Sänger bei diesem Stück sehr auf den musikalischen Sprachrhythmus achten mussten. Dies ist ihnen bestens gelungen, denn das Lied gab es dann später nochmals als Zugabe, zu der das Publikum von Kiwon Lee zum Mitsingen eingeladen wurde. „Entgegen den Meinungen vieler ist dieses Lied nicht der Liebe zu einer Frau gewidmet, sondern den Kindern von Robbie Williams, die er als Geschenk sieht nach all seinen Geschichten um Alkohol und Drogen in seinem früheren Leben“, erklärte Ingrid Becker. „Bei diesem Konzert haben wir eine größere instrumentale Besetzung als bei den vorangegangenen Konzerten“, erklärte Kiwon Lee. Neben den bereits genannten Musikern begleiteten noch Andreas Göbel am Piano und Udo Bingel am Schlagzeug. Nicht auf der Bühne präsent, aber nicht minder wichtig war der Verantwortliche für den „guten Ton“, Michael Duchardt.
Die Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit fehlte an diesem Abend auch nicht. Alpenländische Weihnachtsstimmung kam auf, als der Gesangverein Frohsinn den „Adventsjodler“ a cappella präsentierte, bevor man „ganz leise“, wie es mehrmals im allseits bekannten Weihnachtslied „Leise rieselt der Schnee“ immer wieder in mehrstimmigen A-cappella-Gesang vom Chor betont wurde, gedanklich die Schneeflöckchen fallen sah. Ganz weit in der Zeit zurück ging es noch einmal musikalisch mit dem Gospelchor in das Jahr 1941 mit dem Weihnachtsklassiker „White Christmas“. Das Lied hat so viel Schmelz, dass wahrscheinlich die zarten Schneeflöckchen aus dem vorgenannten Lied dahingeschmolzen wären.
Fröhlich und flott sangen die Betzenröder Sänger den Weihnachts-Hit „Rivers of Babylon“ von Boney M.. Beide Chöre beschlossen gemeinsam das Konzert mit einem musikalischen Weihnachtswunsch. Mit dem Lied „Feliz Navidad“ von José Feliciano schickten die Chorsänger einen Weihnachtsgruß an alle Kirchenkonzertbesucher: „Feliz Navidad!“ – „Frohe Weihnachten!“ Die Verbindung zwischen Chor und Zuhörern war den ganzen Abend zu spüren: Kirchenmusik, die bei allen gut ankam.