Doris von Peschke mit Verdienstorden der BRD ausgezeichnet
Für ihr langjähriges und besonderes soziales Engagement - vor allem im Bereich der ehrenamtlichen Hospizarbeit - hat Doris von Peschke in Schotten nun den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
Von sw
Doris von Peschke erhielt aus den Händen von Bürgermeisterin Susanne Schaab den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihr Engagement in der ehrenamtlichen Hospizarbeit. Foto: Weil
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SCHOTTEN - Doris von Peschke hat für ihr langjähriges und besonderes soziales Engagement für die Menschen in Schotten und im Vogelsberg den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten. "Ihr Name ist in erster Linie mit der ehrenamtlichen Hospizarbeit verbunden", sagte Bürgermeisterin Susanne Schaab, die im historischen Rathaus im Beisein der Familie, von Freunden, Bekannten und Mitstreitern von Doris von Peschke die Verleihung vornahm.
Im Jahr 2001 gründete die Geehrte den Verein "Lebensbegleitung Hospizhilfe Schotten-Nidda" zusammen mit dem ehemaligen Koordinator Hermann Wenzel. Doris von Peschke hatte bis zu Beginn des Jahres 2017 die Funktion der zweiten Koordinatorin inne. Sie ist weiterhin im Vereinsvorstand als Beisitzerin tätig.
Als ausgebildete Hospizhelferin begleitete sie zahlreiche schwerstkranke und sterbende Menschen in der letzten Lebensphase auf der Palliativstation im Krankenhaus, im Pflegeheim oder auch in häuslicher Umgebung. "Den Menschen zu helfen, ihr Leben sinnerfüllt und bis zuletzt begleitet zu vollenden, ist der Grundgedanke der Hospizbewegung. Davon war Doris von Peschke von Anfang der Vereinsgründung an überzeugt", betonte die Bürgermeisterin in ihrer Laudatio. In der Hospizarbeit tätige Menschen würden nicht nur Verantwortung für wichtige Themen und Anliegen übernehmen, sondern sich auch der Not anderer Menschen annehmen und nicht darüber hinwegsehen.
Doris von Peschke habe sich immer gefragt: Wie kann ich anderen beistehen, wie kann ich Beistand leisten, wie die Akzeptanz des Todes als Teil des menschlichen Lebens vermitteln? "Leben braucht Liebe, Sterben auch" - unter diesem Motto habe Doris von Peschke ihre Arbeit als Hospizhelferin gesehen. "Hospizarbeit ist eine erfüllende, aber auch überaus belastende und erschöpfende Arbeit, die die Helfer durch die unmittelbare Nähe zu den Sterbenden bis an die eigenen Grenzen führt", betonte Schaab. Dazu gehöre ein hohes Maß an Sensibilität im Ausbalancieren zwischen Ernst und trotz allem auch zuzulassender Heiterkeit - diese Gabe zeichne Doris von Peschke in hohem Maße aus.
Sich selbst zurückzunehmen, stattdessen die Bedürfnisse des einzelnen Menschen - der Kranken wie auch die der Angehörigen - an die erste Stelle zu setzen, dies habe die langjährige ehrenamtliche Arbeit der Geehrten immer ausgezeichnet. Doris von Peschke habe in einem vertrauensvollen Netzwerk mit den örtlichen Pflegeinrichtungen, dem Krankenhaus und den niedergelassenen Ärzten gewirkt. Sie habe mit erheblichen Zeitaufwand an überregionalen Treffen verschiedener Netzwerke teilgenommen, um belastende Erlebnisse gemeinsam aufzuarbeiten, so die Bürgermeisterin.
Doris von Peschke stammt aus dem Ruhrgebiet und kam zusammen mit ihrem Ehemann 1970 nach Eschborn. 1990 zog die Familie in den Vogelsberg, wo sie in Einartshausen eine neue Heimat fand. Doris von Peschke arbeitete als Familienpflegerin und Fachhauswirtschafterin für ältere Menschen in der Diakoniestation Hoher Vogelsberg. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit im Hospizverein engagierte sie sich als ehrenamtliche Laienpredigerin in der evangelischen Kirchengemeinde und hielt in dieser Funktion auch Gottesdienste. Sie gehörte auch viele Jahre dem Vorstand der Kirchengemeinde Einartshausen/Gonterskirchen an. Daneben spielt sie Orgel in Gottesdiensten und bei Trauerfeiern und ist Sängerin im Kirchenchor. Außerdem leitete sie 13 Jahre lang den Chor der Landfrauen Einartshausen. "Doris von Peschke hat durch ihr Beispiel gebendes Wirken Maßstäbe gesetzt", fasste Schaab zusammen.
Ihr Leben sei von frühester Jugend religiös geprägt gewesen, betonte Doris von Peschke. "Mein Pfarrer, der mich konfirmiert hat, hat mich auf den Weg des Ehrenamtes geschickt." Kraftquellen für ihren Dienst am Nächsten seien ihre Familie und Freunde. Die Verleihung des Verdienstordens verstehe sie symbolisch auch als Auszeichnung für ihre Begleiter in der Hospizarbeit. Stadtverordnetenvorsteher Hans Dieter Herget dankte Doris von Peschke im Namen der städtischen Gremien. Der stellvertretende Dekan Wolfgang Keller bezeichnete die Geehrte als "Vertreterin des Evangeliums mit Händen."