Vor über einem Jahr ist zum ersten Mal seit Jahrhunderten ein sesshafter Wolf im Vogelsberg festgestellt worden. Noch immer sind Anwohner durch das oft gesichtete Tier beunruhigt. Bis es die ersten Wolfsrudel gibt, scheint nur noch eine Frage der Zeit.
Von Carsten Eigner
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In Unter-Seibertenrod ist das Heulen der Wölfin seit Monaten verstummt. Weit weg ist sie aber offenbar nicht und mittelfristig bleibt sie wohl auch nicht alleine. Foto: Terrance Emerson - Fotolia.de
Mit einem Wolfsmanagementplan für Hessen reagiert das Umweltministerium. Am vergangenen Freitag stellte es in Wiesbaden seinen Entwurf für das bereits im Sommer 2020 angekündigte Papier vor. Zentraler Inhalt ist, dass es künftig ein auch personell aufgestocktes "Wolfszentrum Hessen" (WZH) geben soll, das beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) angesiedelt ist. Das WZH soll sowohl das Monitoring (also Erfassung, Dokumentation und Bewertung sämtlicher Nachweise und Aktivitäten) des großen Beutegreifers übernehmen als auch Anlaufpunkt für fachliche Beratung und Information sein. Einmal jährlich soll ein "Hessischer Wolfsbericht" erstellt und veröffentlicht werden. Innerhalb einer eigens gegründeten Arbeitsgruppe "Wolf in Hessen" soll künftig die Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbänden - auch denen der Weidetierhalter - stattfinden. Damit sollen die Interessenvertretungen von Ziegen- und Schafhaltern in die Entwicklung von Regeln für den Umgang mit dem Wolf eingebunden werden. Die im vergangenen Jahr eingeführte Weidetierprämie und die Herdenschutz-Grundprämie sollen attraktiver gestaltet und die Zugangsvoraussetzungen abgesenkt werden. Auch zusätzliche finanzielle Unterstützung beim Herdenschutz wird in Aussicht gestellt. (eig)