Die "Opfer und Zeugenhilfe Fulda", auch "Fuldaer Hilfe für Opfer und Zeugenberatung" hat sich jetzt dem Bündnis für Familie in einer Sitzung unter Leitung der Kreisbeigeordneten Magdalena Pitzer (SPD) vorgestellt. Die Beratungsstelle der Opferhilfe ist im März gegründet worden und für den Landgerichtsbezirk Fulda, also auch den Vogelsberg, zuständig.
Von ws
Petra Hohmann und Carsten Fischer arbeiten als Sozialpädagogen bei der Opfer- und Zeugenhilfe Fulda und sind auch für den Vogelsberg zuständig. Foto: Stoepler
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VOGELSBERGKREIS - Die "Opfer und Zeugenhilfe Fulda", auch "Fuldaer Hilfe für Opfer und Zeugenberatung" hat sich jetzt dem Bündnis für Familie in einer Sitzung unter Leitung der Kreisbeigeordneten Magdalena Pitzer (SPD) vorgestellt. Die Beratungsstelle der Opferhilfe ist im März gegründet worden und für den Landgerichtsbezirk Fulda, also auch den Vogelsberg, zuständig. Die beiden Diplom-Sozialpädagogen Petra Hohmann und Carsten Fischer erläuterten im Lauterbacher Landratsamt ihre Aufgaben und Zuständigkeiten.
Die Opfer- und Zeugenhilfe gibt es bereits seit Jahrzehnten in Wiesbaden oder Kassel. In Fulda wurde jetzt die jüngste Beratungsstelle installiert. Damit wird Hessen nunmehr flächendeckend von dem eingetragenen Verein betreut, der sich zu 80 Prozent aus Mitteln des Justizministeriums und zu 20 Prozent aus Bußgeldern finanziert. In Fulda arbeiten - politisch und religiös nicht gebunden - seit dem Frühjahr die beiden Berater sowie eine Verwaltungsfachkraft. Die Beratungsstelle ist mit anderen Organisationen wie etwa dem Weißen Ring, kirchlichen Hilfsdiensten oder Ärzten gut vernetzt und kann weitere Hilfsangebote vermitteln.
Wer Opfer einer Straftat geworden ist, habe oft unter den Folgen von Diebstahl oder Einbruch, eines Überfalls oder einer Körperverletzung, Stalking, häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt zu leiden, erläuterten Hohmann und Fischer. Für viele Opfer oder deren Angehörige sei dies ein tiefer Einschnitt ins Leben. Auch die Beobachtung eines Unfalls oder die Zeugenschaft bei einer Straftat kann Spuren hinterlassen wie auch eine Beleidigung, Belästigung oder Bedrohung. Hier hilft die Beratung, das Geschehene zu verarbeiten und über die Rechte im weiteren Verfahren aufzuklären.
KONTAKT
Die Opfer- und Zeugenhilfe Fulda e.V. hat ihren Sitz im Gerloser Weg 20 (Zentrum Vital, 1. Obergeschoss) in 36039 Fulda. Sprechzeiten der Beratungsstelle sind Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 16 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Telefon 06 61 / 90 19 24 70, E-Mail info@fuldaer-hilfe.de.
Die Beratung ist vertraulich und kostenfrei und unabhängig davon, ob eine Strafanzeige erstattet wurde - und erfolgt auf Wunsch auch anonym. Auf Wunsch werden die Betroffenen zur Vernehmung bei der Polizei oder in den Gerichtssaal zur Aussage begleitet.
Wenn Menschen Opfer einer Straftat würden, fühlten sie sich häufig nicht nur körperlich verletzt, sondern auch seelisch. Die persönliche Grenze des betroffenen Menschen werde nicht respektiert, sondern schwer verletzt. Dies führe dann bei fast allen Menschen zu Fassungslosigkeit, Angst, Wut, Ohnmacht und Hilflosigkeit. Opfer einer Straftat könnten den Vorfall meist über Wochen oder sogar Monate und Jahre nicht vergessen. Besonders in den ersten Wochen nach der Straftat kreisten die Gedanken immer wieder um das Geschehene. Typisch sei auch, dass Menschen, die Gewalt erlebt haben, möglichst alle Situationen mieden, die gefährlich sein könnten. Für manche sei es schwierig, überhaupt noch aus dem Haus zu gehen oder zurück in die eigene Wohnung, wenn hier der Tatort gewesen sei. Dies führe dazu, dass sie sich aus ihrem normalen Leben stark zurückzögen. Mit guter Unterstützung könnten die geschilderten Symptome aber bald abklingen.