Die Medizin-Stipendiaten (von links) Laura Koch, Lars Alles, Moritz Schneider und Tom Kurjak. Foto: Lips
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VOGELSBERGKREIS - Vier junge Medizinstudenten erhielten in der Lauterbacher Kreisverwaltung ihre "medizin+"-Stipendiums-Verträge - und unterschrieben für finanzielle Unterstützung sowie eine Jobgarantie. Denn sie verpflichteten sich damit, nach Abschluss ihrer medizinischen Ausbildung als Hausärzte im Vogelsbergkreis zu arbeiten und frei werdende Arztsitze oder vakante Stellen zu besetzen. Das Stipendiaten-Programm medizin+ helfe seit 2016 den angehenden Medizinern, heißt es in einer Pressemeldung der Kreisverwaltung.
Die neuen Stipendiaten Laura Koch, Tom Kurjak, Moritz Schneider und Lars Alles wurden nun vom Ersten Kreisbeigeordneten Jens Mischak (CDU) im Landratsamt begrüßt. Unterstützt von der Fachstelle am Lauterbacher Gesundheitsamt, könnten sie sich nun auf ihre Ausbildung konzentrieren. Neben der finanziellen Förderung sorge die Jobgarantie für Rückenwind im Studium. "Ich freue mich, dass es bei Ihnen allen geklappt hat - die Bewerbungsgespräche waren sehr überzeugend", sagte Mischak, der in diesem Jahr zum ersten Mal alle vier Stipendien-Plätze vergeben konnte.
Ein wichtiges Signal, denn die Hausarzt-Lage im Vogelsbergkreis ist angespannt - Hausärzte werden dringend gesucht. Das Stipendium solle dort ansetzen: "Fachärzte für Allgemeinmedizin haben im Vogelsbergkreis eine Jobgarantie. Das Stipendium hilft dabei, noch mehr Anreize zu schaffen, sich hier niederzulassen", sagt Mischak. Auch Medizinische Versorgungszentren seien in Zusammenarbeit mit Vogelsberger Kommunen geplant, um das Versorgungsangebot zu decken und Arbeitsplätze für Mediziner zu schaffen, führte der Gesundheitsdezernent aus. "Das Engagement für die medizinische Versorgung ist sehr wichtig, schließlich hat etwa die Hälfte der 65 Hausärzte im Vogelsbergkreis im Jahr 2025 die Altersgrenze erreicht."
HINTERGRUND
Der Vogelsbergkreis lobt jährlich ein Stipendium für vier Medizinstudierende aus, die sich verpflichten, die Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin im Vogelsbergkreis zu absolvieren und sich im Anschluss drei Jahre als Hausarzt im Kreisgebiet niederzulassen. Alternativ kann eine Facharztweiterbildung "Öffentliches Gesundheitswesen" absolviert werden und eine dreijährige Tätigkeit im Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises erfolgen. Die Studierenden erhalten dafür ab dem 5. Semester monatlich 400 Euro.
Für die vier Stipendiaten war der Bezug zur Region und die Aufgaben des Hausarzt-Berufes treibende Motivation, sich für das Stipendium zu bewerben. Lars Alles, der in Göttingen Medizin studiert und aus Großenlüder stammt, reizt das enge Verhältnis zu den Patienten "Als Hausarzt begleitet man Menschen ein Leben lang. Das ist anders als auf einer Station im Krankenhaus". Auch für Moritz Schneider aus Nidda und Laura Koch aus Romrod sowie Tom Kurjak aus Bruchköbel wird es nach der medizinischen Ausbildung im Vogelsbergkreis weitergehen. Für Kurjak eventuell im Gesundheitsamt des Kreises, denn die Facharztweiterbildung "Öffentliches Gesundheitswesen" und eine dreijährige Tätigkeit beispielsweise im Gesundheitsamt sind im Rahmen des Stipendiums möglich.