Mutiertes Coronavirus bei Reiserückkehrer in Hessen
Erstmals ist bei einem Mann in Hessen eine Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Er hatte sich bei einer Person angesteckt, die aus Großbritannien eingereist war.
Von Nele Leubner
Redakteurin Politik
(Foto: Romolo Tavani - adobe.stock.com)
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WIESBADEN - Am Dienstag wurde erstmals bei einem Mann aus Hessen die mutierte Variante des Coronavirus (B.1.1.7) nachgewiesen. Das hessische Gesundheitsministerium teilt am Mittwoch mit, dass der Mann aktuell in einer hessischen Klinik intensivmedizinisch behandelt wird. Die Ansteckung erfolgte durch den direkten Kontakt zu einer Person, die aus Großbritannien nach Deutschland eingereist war. Die Person war bei der Einreise symptomfrei und wurde zunächst negativ auf SARS-CoV-2 getestet. Wenige Tage später zeigte sie laut Sozialministerium Symptome - und in der Folge auch die Person, bei der die die mutierte Variante nun nachgewiesen wurde. Das mutierte Virus wurde das erste Mal am 20. September entdeckt und hat sich dann stark ausgebreitet.
Variante wird näher untersucht
Die behandelnde Klinik hat eine Probe an das Institut für medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt geschickt. Daraus wurde die mutierte Virus-Variante isoliert. Der Nachweis der Variante B.1.1.7 konnte vom Nationalen Konsiliarlabor für Coronaviren an der Charité Berlin bestätigt werden. Die in Frankfurt vorgenommene Isolierung des Virus ermöglicht nun, dass weitere virologische Eigenschaften dieser Variante näher untersucht werden können. Insbesondere sei immer noch nicht bewiesen, ob diese Variante infektiöser ist. Das kann man nun in Zellkultur untersuchen.
Diese Virusvariante wurde bereits in anderen Bundesländern nachgewiesen, beispielsweise in Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin und Bayern.