Festnahme in Florstadt: Jugendlicher soll Sprengstoffanschlag geplant haben
WETTERAUKREIS - Wegen der Planung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags im Rhein-Main-Gebiet ist ein 17-Jähriger am 1. September in Florstadt im Wetteraukreis festgenommen worden - das teilte die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Dem Jugendlichen mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit werde vorgeworfen, einen islamistisch motivierten Anschlag unter Verwendung hochexplosiven Sprengstoffs geplant und bereits mit dessen Vorbereitung begonnen zu haben. Bei Durchsuchungen seien bei ihm geringe Mengen von Chemikalien sichergestellt worden, die als Komponenten zur Herstellung eines Sprengsatzes geeignet gewesen wären.
Anleitung für Sprengvorrichtung besorgt
Den bisherigen Erkenntnissen zufolge soll sich der 17-Jährige eine Anleitung zum Bau einer Sprengvorrichtung verschafft und versucht haben, Chemikalien über einen Internet-Versandhandel zu erwerben. Damit könne der Sprengstoff Triacetontriperoxid (TATP) hergestellt werden. Der Jugendliche habe sich im Internet radikalisiert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Nähere Details zu den Anschlagsplanungen wollte er nicht nennen. Die "Bild"-Zeitung schrieb online unter Berufung auf eigene Informationen, er habe eine Schwulenbar oder Moschee in Frankfurt im Visier gehabt und gelte als psychisch labil. Er habe erzählt, vor drei Wochen von mehreren Männern vergewaltigt worden zu sein. Sein Motiv sei Rache gewesen.
Der Jugendliche habe eingeräumt, einen Anschlag geplant zu haben, er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Den Ermittlungen lag den Angaben zufolge ein Hinweis des Bundesamts für Verfassungsschutz zugrunde. Die Festnahme erfolgte demnach durch Spezialeinheiten des Landeskriminalamts in der Nähe seines Elternhauses. Das Landeskriminalamt wird auch die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat führen.