Dank und Anerkennung für fünf Jahrzehnte Einsatz und Zugewandtheit

50 Jahre ist Gerd Harth ununterbrochen Teil des Dauernheimer Kirchenvorstands, 18 Jahre als Vorsitzender. Er erlebte eine Pfarrerin und fünf Pfarrer. Dafür gab es jetzt die angemessene Ehrung.
M it einem Festgottesdienst unter Leitung von Dekanin Birgit Hamrich ehrte die evangelische Kirchengemeinde Dauernheim und Blofeld Gerd Harth, der seit 50 Jahren ununterbrochen Mitglied des Kirchenvorstands in Dauernheim ist. Die Feier beinhaltete auch die Taufe eines neuen, jungen Kirchenmitglieds.
Aus den Schriftworten zum Fastensonntag Reminiscere (»Gedenke, erinnere dich«) stellte Dekanin Hamrich eine Vielzahl von Bezügen sowohl zum Leben und Engagement Gerd Harths wie auch zur Zukunft der Kirchengemeinde und des Täuflings her: Gott sei den Menschen nahe, daran gelte es, sich täglich zu erinnern. Durch alle Höhen und Tiefen des Lebens hindurch sei Gott das Prinzip Hoffnung und Zuversicht, in der aktuellen klaren Jahreszeit vergleichbar mit der Aussicht auf den Frühling und neues Leben. Diese Nähe Gottes habe Gerd Harth für viele Menschen in Dauernheim und darüber hinaus bezeugt, vorgelebt und in einem halben Jahrhundert Amtszeit verkörpert.
Hilfe bei der Eingewöhnung
In seiner Laudatio beleuchtete Kirchenvorstandsvorsitzender Arnold Eckhardt das vielfältige Engagement des Jubilars: Mit damals 25 Jahren war Harth am 19. Januar 1973 als Nachfolger für den verstorbenen Adolf Herzberger einstimmig in den Kirchenvorstand gewählt worden und sollte für ein halbes Jahrhundert die Geschicke der Gemeinde entscheidend prägen, davon 18 Jahre als Vorstandsvorsitzender sowie auch als Schriftführer. Fünf Pfarrer und eine Pfarrerin hatten während dieses halben Jahrhunderts die Pfarrstelle inne, Harth wirkte über jeglichen Wechsel hinweg als Kontinuum, half den jeweiligen Geistlichen bei der Eingewöhnung ins Gemeinde- und Dorfleben und sorgte stets für eine intakte Zusammenarbeit der Leitungsgremien.
Auf überregionaler Ebene war er als Synodaler tätig, vor Ort in Dauernheim trug er ehrenamtlich zahlreiche Bauvorhaben und Sanierungen verantwortlich mit. So die Innen- und Außenrenovierung der Dreifaltigkeitskirche ab Mitte der 70er Jahre und den bis heute noch nicht abschließend vollendeten Um- und Neubau des Pfarrhofensembles mit Gemeindebüro, Pfarrscheune und Pfarrhaus.
Zugewandt und ausgleichend
Als aktiver Sänger und Vizechorleiter im örtlichen Gesangverein Eichenkranz sowie als Gitarrist begründete Harth gemeinsam mit Gerd Pietsch die »Monday Singers«. die er bis heute leitet. Das Männer-Gesangsensemble bereichert mit seinem breiten geistlichen und weltlichen Repertoire zahlreiche Gottesdienste, Gemeindefeste sowie private Feiern im Ort, an herausragender Stelle die alljährliche Christmette am Heiligen Abend. »Auch als Solist ist Gerd Harth im Ort beliebt, nicht zuletzt ist er in dieser Funktion des Öfteren eingesprungen und hat in der Kirche den Gemeindegesang begleitet, wenn krankheitshalber die Organisten ausfielen«, sagte Laudator Eckhardt. »Sein engagiertes, humorvolles, zugewandtes und ausgleichendes Wesen war und ist in allen Kirchenvorständen der Region sowie in den übergeordneten Gremien hoch geschätzt und half auch, die Zeiten der Vakanz zu überbrücken, wie sie die Kirchengemeinde aktuell erlebt.« Das menschliche Miteinander in der Kirchengemeinde besäße für Gerd Harth einen hohen Stellenwert, was sich in seinen frühen Amtsjahren auch darin zeigte, dass er den »Führerschein für Filmvorführungen« erwarb, um im Gemeindehaus Spiel- und Dokumentarfilme zeigen zu können. »Du warst immer greifbar, engagiert und ansprechbar, dabei hast du nie auf die Zeit geschaut«, schloss Arnold Eckhardt. »Deine Meinung ist uns wichtig und wir sind dankbar dafür, auch weiterhin auf deinen Rat bauen zu können.«
Für den Kirchenvorstand schloss sich Elke Michel der Laudatio an und übergab Präsente, darunter ein T-Shirt mit den »Bibelnotfallnummern« in Form passender Versangaben für alle Lebenslagen. »Vielen Dank für alles, vielen Dank, dass wir Dich haben«, sagte Michel unter großem Applaus.
Mit einem Sektempfang, Grußworten und Präsenten sowie einem Ständchen seitens der Familie des Jubilars fand der Festgottesdienst in der Pfarrscheune eine würdige Fortsetzung. Unter anderem sprachen die Kirchenvorstände von Blofeld und Mockstadt, Pfarrer Martin Franke im Namen der Dauernheimer Geistlichen, die in 50 Jahren mit Gerd Harth zusammengearbeitet hatten, sowie Ranstadts Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel.