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Fundstücke zum Sprechen bringen

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Von: red Redaktion

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Thomas Lessig-Weller von der Keltenwelt (l.) demonstriert den Schülern gemeinsam mit Dr. Axel Posluschny Formen der Arbeit mit archäologischen Quellen. © pv

Ortenberg (red). Der Geschichtsleistungskurs Q1 der Gesamtschule Konradsdorf erkundete im Rahmen eines Projekttags auf dem Glauberg die Keltenwelt und begab sich auf archäologische Spurensuche in nächster Umgebung.

Bekanntlich lebt der Geschichtsunterricht von der Arbeit mit Quellen. In der Regel handelt es sich dabei um Texte, Abbildungen oder Fotos, aber der Leistungskurs Geschichte der Q1 (12. Jahrgangsstufe) lernte in Zusammenarbeit mit der Keltenwelt am Glauberg noch ganz andere Verfahren kennen, mit denen man Fundstücke »zum Sprechen« bringen kann. Denn aus eisenzeitlicher Vergangenheit sind keine keltischen Schriftquellen bekannt, offenbar schrieben »die« Kelten nichts oder zumindest kaum etwas auf. Aufgrund der seit 2015 bestehenden und von Tobias Stolte betreuten Kooperation mit der Keltenwelt konnten Schülerinnen und Schüler den Umgang mit nicht schriftsprachlichen Quellen aus erster Hand kennenlernen und erfuhren so, wie begründetes Wissen über eine vergangene Zeiten entsteht und damit auch, wie Wissenschaft »funktioniert«.

Begrüßt und durch den ganzen Tag begleitet wurden die Schüler und Tobias Stolte von zwei Archäologen: Thomas Lessig-Weller, Museumspädagoge der Keltenwelt, und Dr. Axel Posluschny, Leiter des Forschungszentrums vor Ort.

Zunächst erläuterten sie die Topografie und die archäologischen Befunde rund um den Glauberg. Dabei thematisierte man auch die Möglichkeiten, im Gelände des Glaubergs Spuren des Bauens und Lebens in der Eisenzeit zu finden und auszuwerten. Nach der Schulung des archäologischen Blicks an der frischen Luft sammelte der Kurs im Raum der Museumspädagogik Erfahrungen mit einer VR-Brille. Mit dieser kann man die von der TU-Darmstadt entwickelte digitale Rekonstruktion der Besiedlung des Glauberg-Plateaus zur Zeit des Keltenfürsten erkunden. Den Abschluss dieses ereignisreichen Tages voller Eindrücke bildete der Besuch der Sonderausstellung »Kelten Land Hessen«.

Neben den anschaulichen Erfahrungen zum Umgang mit Quellen bildete der Tag auch einen schönen Anlass, um gemeinsam als Gruppe etwas zu erleben, und er bleibt allen Beteiligten in guter Erinnerung.

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