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Ein Leben für Natur, Jagd und Hunde

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Von: red Redaktion

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Jagdclub-Vorsitzender Reinhard Liebe zeichnet Elfriede Zahlmann für 65 Jahre Mitgliedschaft aus. © pv

Ortenberg (red). Ende vergangenen Jahres ehrte der 1. Frankfurter Jagdclub bei seiner Hubertusfeier auch eine Frau aus Oberhessen: Elfriede Zahlmann nahm aus der Hand des Vorsitzenden Reinhard Liebe eine besondere Würdigung für 65-jährige Mitgliedschaft entgegen.

Ein Menschenalter lang gehört Elfriede Zahlmann aber nicht nur dem Frankfurter Jagdclub an. Die Seniorin, die heute noch in ihrem Jagdhaus in Usenborn lebt, und am 26. Januar ihren 89. Geburtstag feiern kann, widmete ihr ganzes Leben der Natur, der Jagd und insbesondere dem Führen und der Ausbildung von Jagdgebrauchshunden. Im Jagdverein Hubertus Büdingen Mitglied seit 1975 und Ehrenmitglied seit 2011, ist die Jubilarin mittlerweile auch Ehrenmitglied im Verein für Pointer und Setter und dem Verein Deutsch-Langhaar. Für ihre Verdienste zeichnete man sie mit den Ehrennadeln des Landesjagdverbands Hessen in Bronze und Silber aus.

Hundezucht und -ausbildung

Harald Zingg, Jäger, Jagdkynologe und Freund, der Elfriede Zahlmann seit vielen Jahrzehnten begleitet, sagt über sie: »Ihr Augenmerk galt immer der Zucht und Ausbildung jagdlich brauchbarer und passionierter Hunde. Dabei unterstützte sie die Ausbildung tatkräftig auch durch eine Besatzergänzung des Niederwilds und stand besonders Erstlingsführern mit Rat und Tat zur Seite.«

Ihre Wurzeln hat Elfriede Zahlmann in Frankfurt. Ihr Vater hatte eine Kühler-Fabrikation, die er im Kriegsverlauf nach Dörnigheim verlegte. Elfriede Zahlmann sollte nach dem Krieg in der Fabrik ihrer Eltern arbeiten, war aber zu dieser Zeit schon ein Naturmensch. Sie bewarb sich in der Fasanerie des städtischen Forstamts Frankfurt und war dort mit Hege, Pflege und Aufzucht von Fasanen betraut. Dort begann ihr riesiges Netzwerk für Jagd, Jagdhunde und Niederwild. Ihr erster Hund war zwar ein Deutsch-Kurzhaar, ihr Herz aber gehörte dem Irish-Setter. Auch der Musik und dem Jagdhornblasen war die Jägerin zeitlebens verbunden. Unvergessen die Hausmusik im Jagdhaus Usenborn mit Günter Neumann, Klaus Rühl und Elfriede Zahlmann am Flügel.

Ihren Mann Herbert lernte sie durch Jagden und Hunde kennen und zog mit ihm nach Usenborn. Über mehrere Jahrzehnte führten beide vorbildlich das Revier der Eigenjagd von Fürst Stolberg-Roßla und die Gemeinschaftsjagd Usenborn. Hier machte sie sich mit ihrem Zwinger »von Usenborn« und ihrer Irish-Setter-Zucht einen Namen, führte zahlreiche Hunde bis zur Verbandsgebrauchsprüfung, der »Meisterprüfung für Vollgebrauchshunde. Ein Leben lang stand Elfriede Zahlmann vielen Menschen und Jägern mit Rat, Tat und großer Hilfsbereitschaft zur Seite und sie genießt noch heute einen großen Bekanntschaftsgrad und Freundeskreis, auf den sie sich trotz eingeschränkter Mobilität verlassen kann.

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