Tribut an The Eagles und die Little River Band

Das Beste von den The Eagles und der Little River Band vereinen - aus diesem Plan wurde das musikalische Projekt Little River Eagles Band. Der Kreis-Anzeiger besuchte die Vollblutmusiker.
Die Little River Eagles Band ist das neue Tribute-Projekt von André Amberg, dem ehemaligen Bandleader der Band Igels. Nach der Entscheidung, sich im April 2022 zu trennen, hat er sich, neben zwei weiteren Igels-Musikern, neue kongeniale musikalische Mitstreiter gesucht und einen schon lang gehegten Wunsch in die Tat umgesetzt: Best of »The Eagles« and »Little River Band«, daraus entstand das musikalische Projekt Little River Eagles Band. So ist es auf der Homepage der Band zu lesen. Grund genug, auf diese neue Formation neugierig zu werden.
Gelungene Premiere im Lokschuppen
Premierenauftritt war im Lokschuppen Nidda. Der Kreis-Anzeiger traf sich mit André Amberg, dem »Macher« und Mädchen für alles, und Erhard Koch aus Heegheim, dem Bassisten der Band, auch Mitglied der bekannten Tom-Pfeiffer-Band oder E3 Acoustic Band, die beim Neujahrskonzert in Bad Salzhausen begeisterte.
Das Original, die Little River Band, wurde 1975 in Australien gegründet und eroberte sehr bald auch den amerikanischen Markt. Von 1978 bis 1981 erzielte die Little River Band mit »Reminiscing«, »Lady«, »Lonesome Loser«, »Cool Change«, »The Night Owls« und »Take It Easy On Me« sechs Top-Ten-Singles in den US-Charts. Weiche Gitarrentöne und wunderschöne Vokalpassagen zeichnen die bodenständigen Rocksongs der Eagles aus, die seit 1971 regelmäßig höher in den Charts angesiedelt sind. Unter anderem Lyin‹ Eyes (US-Charts Platz 2) und Take It to the Limit (US-Charts Platz 4) waren ihre erfolgreichen Stücke und natürlich: Hotel California.
Genau diese Musik ist es, die die Little River Eagles Band (LREB) zusammenbringen möchte, weil es sich einfach anbietet, wie André Amberger ausführt. Und er legt Wert darauf, dass sie keine Coverband sind, sondern den beiden Kultbands ihren Tribut zollen möchten. Das bedeutet einen erhöhten Aufwand an Konzentration, denn der Unterschied zum Covern bestehe darin, dass die Musik bis ins kleinste Detail möglichst originalgetreu gespielt wird, ohne eigene Interpretation. Amberger: »Das sind wir unserem Publikum schuldig, die kennen die Songs natürlich haargenau und verzeihen keine Abweichung, vor allem weil in der Regel alle mitsingen«. Und Erhard Koch ergänzt: »Die Fans kennen die Texte teilweise besser als wir.« Koch ist erst im September zur LREB gestoßen und sagt, er habe sich von Anfang wohl gefühlt in der Band - und heimisch in der Musik ist er sowieso. Die beiden schätzen die Altersgruppe ihrer Fans auf von 40 Jahren an aufwärts, ab und zu mischen sich auch jüngere Musikbegeisterte unter das Publikum. Deshalb betont Amberger, dass es wichtig sei, glaubhaft und durchaus emotional involviert zu sein. Und trotzdem sei jedes Konzert anders. Koch erklärt dazu: »Jede Location hat ihr eigenes Flair. Aber wir versuchen das aufzunehmen.« Amberger ergänzt: »Deshalb können wir auch nicht auf Stadtfesten spielen, dort gibt es viel Laufpublikum, das in der Regel wenig Verbindung zur gespielten Musik hat.«
Sechs Musiker, neben André Amberger und Erhard Koch sind dies Uwe Kartmann, Andreas Knoll, Marcus Kröll und Armin Metzler, formen die Band, jeder ein ausgezeichneter Instrumentalist und, was für die vier- bis fünfstimmigen Gesangsarrangements enorm wichtig ist, jeder auch ein sicherer Sänger. Charly Bacher als Techniker begleitet die Band nicht nur bei den Gigs, sondern auch bereits bei den Proben. Er sei selbst ein guter Musiker, der extrem viel Gefühl für die Songs entwickelt, was die Kommunikation zwischen Band und Technik erleichtert. So dienen die wöchentlichen Proben vornehmlich dem Feinschliff und dem Zusammenfügen der Elemente. »Die Spielfreude, die sich dabei entwickelt, drückt sich später in der Performance aus«, sagt Erhard Koch.
Musikszene ist enger geworden
Trotzdem, findet André Amberger, sei die Musikszene enger geworden und auch schwieriger. Natürlich haben zwei Jahre Corona-Pandemie einen großen Einfluss auf Angebot und Nachfrage. Es könne sein, dass die Band ein Konzert abliefert, wo »die Decke wegfliegt«, und danach trotzdem kein Engagement mehr erfolge, aus welchen Gründen auch immer.
Dennoch wird LREB in 2023 mit 23 Auftritten aufwarten, für eine Amateurband schon eine starke Leistung. Auf die Frage, ob sie daran dächten, ihre Musik professionell zu betreiben, antworten Koch (62) und Amberger (51) unisono, dass es dazu einerseits zu spät sei und andererseits die Songs viel von ihrer Magie verlieren.
Rock-, Soul-, Blues- und Country-Fans aufgepasst: Am 1. April tritt die Band in der Kulturhalle in Stockheim auf und präsentiert feinste rockige, gefühlvolle und harmonische Westcoast-Music.
