1. Startseite
  2. Lokales
  3. Nidda

Man will zuversichtlich in die Zukunft blicken

Erstellt:

cwo_EMneujahrsempfang_31_4c
Kneipp fürs Rathaus: Dr. Lutz Ehnert (Mitte) übergibt als Geschenk eine Ampel mit dem stilisierten Gründer der Gesundheitslehre an Bürgermeister Thorsten Eberhard (r.); sehr zur Freude von Niddas CDU-Vorsitzendem Matthias Walther. © Elfriede Maresch

Die Entwicklung des Bäderbetriebs in den Wetterauer Kneipp-Bädern stellte einen Schwerpunkt bei Niddas CDU-Neujahrsempfang dar. Nicht zuletzt durch das Referat von Gastredner Dr. Lutz Ehnert.

D er Blick auf Zukunftsaufgaben, der Appell zur Zuversicht trotz aktueller Krisen und das Interesse an den Entwicklungen im Kneipp-Bäder-Dreieck Wetterau prägten den Neujahrsempfang der CDU Nidda. Das Referat hielt der Vorsitzende des Kneipp-Vereins Bad Nauheim/Friedberg/Bad Salzhausen und Vorsitzende des Kneipp-Landesverbands Hessen, Dr. Lutz Ehnert.

Unter den zahlreichen Besuchern begrüßte Niddas CDU-Vorsitzender Matthias Walther Staatsministerin Lucia Puttrich, Landtagskandidat Patrick Appel, Bürgermeister Thorsten Eberhard sowie weitere Verantwortungsträger städtischer Gremien und Ortsbeiräten aber auch Parteifreunde aus Nachbarkommunen, später auch Landrat Jan Weckler. Durch die Grußworte zog sich wie ein roter Faden die Freude am Treffen in Präsenz, aber auch die Sorge um den Frieden in der Welt. Lucia Puttrich, die als Rathauschefin die Kommunalisierung der Staatsbäder miterlebte, sprach die Notwendigkeit an, sie weiterzuentwickeln. Patrick Appel machte nachdenklich mit dem Zitat aus einer Neujahrspredigt von 1883: »Herr, setze dem Überfluss Grenzen und lass Grenzen überflüssig werden.« Die Erwartungen an Stadt und Bürgermeister seien hoch, meinte Thorsten Eberhard und nannte anstehende Aufgaben: die Planung für Bad Salzhausen, das Hallenbad, die Sporthalle, den Wohnungsbau, das interkommunale Gewerbegebiet sowie Umweltschutz und Energieversorgung. Walther wies auf die Sammelaktion »Warme Decken für die Ukraine« am Sonntag, 5. Februar, von 10 Uhr bis 15 Uhr im Rathaus hin.

Vorhandenes Potenzial im Blick

Ein Schwarz-Weiß-Foto von 1965 zeigte zu Anfang des Referats Lutz Ehnert als kleinen Jungen zwischen Mutter und Großmutter im »Ur-Kneipp-Bad« Wörishofen. Ob er sich dort mit dem Fünf Säulen-Konzept Kneipps und dem Interesse an der Naturheilmedizin »infizierte«, das er so engagiert vertritt? Immer geht es ihm um den Blick auf vorhandene Potenziale und deren Weiterentwicklung. Mit Bad Salzhausen ist er verbunden, seit er dort als Oberarzt in der Reha-Klinik Rabenstein arbeitete. Noch heute, wo er längst in Bad Nauheim praktiziert, vertritt er im Rabenstein den internistischen Chefarzt. Er unterstrich dezidiert die Bedeutung dieser Klinik: »Für Bad Salzhausen ist die Klinik Rabenstein systemrelevant. Ein Haus mit 100 Betten ist für die Weiterentwicklung zum Kneipp-Kurort unverzichtbar.«

Offen ging Ehnert auf den Info-Abend zur Thermenschließung ein: Mit dem neuen Konzept, dem neuen Bürgermeister sei es zunächst »keine Liebe auf den ersten Blick« gewesen: »Aber jetzt merken wir, dass wir gar nicht so weit auseinanderliegen. Für die über 40 Jahre alte, renovierungsbedürftige Therme musste ein neues Konzept her.« Er ging auf die strenge Zertifizierung für das Prädikat Kurort ein.

Nicht erst seit der Konzeption des Bäder-Dreiecks sind die Beziehungen zwischen Bad Salzhausen und Bad Nauheim gut. Während der Umbauzeit im Usa-Wellenbad brachte ein Charterbus einmal pro Wochen Schwimmwillige in die Justus-von-Liebig-Therme. Im Vorstand des Kneipp-Vereins Bad Nauheim/Friedberg/Bad Salzhausen ist Beisitzer Reimund Becker Kontaktperson nach Nidda. Mit Blick auf das Auf und Ab der Geschichte Bad Nauheims machte Ehnert Mut: Auch dort gab es Zeiten, wo ambulante Badekuren fast keine Rolle mehr spielten. Ein Umsteuern gelang: Bad Nauheim trägt seit 2011 das Prädikat Kneipp-Kurort, erhielt mehrfach das Siegel »Top-Kurort«. Ehnert nannte Entwicklungsstationen wie die Anlage von Tretbecken in verschiedenen Stadtteilen, den Bau der Therme im Sprudelhof, die Entwicklung eines Heilwalds, ein Gesundheitsgarten und mehr. Ziel bei der 2025 anstehenden Re-Zertifizierung ist die Anerkennung als Kneipp-Heilbad.

Für das motivierende Referat dankte Matthias Walther mit einem Körbchen voll Niddaer Spezialitäten. Themenzentriert gewählt war Ehnerts Gegengeschenk: Er übergab Bürgermeister Eberhard eine Kneipp-Ampel, die im Rathaus an den Pfarrer und sein jung gebliebenes Konzept erinnert.

»Im Kneipp-Bäder-Dreieck Wetterau geht die Entwicklung weiter«, so Lutz Ehnert und nannte die Radroute zwischen Bad Vilbel, Bad Nauheim und Bad Salzhausen mit Abstechern und Schleifen zum Kennenlernen der Vitalregion Wetterau. Mit seinem neuen Logo ist das Bäder-Dreieck im Netz präsent. Doch es gibt noch viel zu tun. An den Tretbecken in Bad Salzhausen und Bad Vilbel muss man weiterarbeiten. Mit Schlüsselprojekten zur Kurortentwicklung wie »Kneipp 5.0« setzt man sich auseinander, um auch Jüngere für den ganzheitlichen Ansatz zu gesunder Lebensweise zu gewinnen und auf das Konzept als Gegengewicht zu Burnout aufmerksam zu machen. Ehnert schloss mit Hinweisen auf vernetzte Kneipp-Aktivitäten, etwa zwei nach Kneipp zertifizierte Kindergärten in Büdingen, die Entwicklung der Kita »Regenbogen« in Ober-Widdersheim in diese Richtung und auf Einzelprojekte wie Bad Vilbels Duft-Rasenbank. EM

Auch interessant