Führung der Feuerwehr wieder komplett

VON PAULINA SCHICK
Kefenrod . Pandemie, Hochwasser und die vakante Stelle des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors: In Kefenrod blicken die Feuerwehren auf ein bewegtes Jahr zurück. Unter dem Strich fällt die Bilanz bei den Einsatzabteilungen trotzdem positiv aus.
Die Feuerwehren der Gemeinde Kefenrod hatten im Jahr 2021 einige Herausforderungen zu meistern: Zunächst die Corona-Pandemie, die Übungen hauptsächlich nur in Kleingruppen erlaubte, wie Gemeindebrandinspektor bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Einsatzkräfte aus allen Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde berichtete. Lediglich vor dem Abriss des Gebäudes der Kita »Wirbelwind« in Kefenrod habe dort eine gemeinsame Alarmübung aller Ortsteile stattfinden können.
Unter schwersten Bedingungen
Angefangen mit dem Hochwasser Ende Januar gab es 2021 im Vergleich zu den Vorjahren darüber hinaus viele Einsätze zu bestreiten, wie Poppe erklärte: Unter Auslösung eines Vollalarms hätten die Feuerwehrleute unter schwersten Bedingungen und oft an mehreren Einsatzstellen ihr Bestes gegeben: Zunächst habe es Überflutungen in Bindsachsen gegeben. »Das komplette Unterdorf stand mehr oder weniger unter Wasser«, blickte der Gemeindebrandinspektor zurück. Danach trat in Kefenrod der Seemenbach über die Ufer, in den frühen Mittagsstunden des 29. Januars schließlich die Bracht in Burgbracht. Am nächsten Tag seien die Kefenröder Feuerwehrleute den Büdingern im Kampf gegen die Überflutung der Altstadt zur Hilfe gekommen. Insgesamt rückte die Kefenröder Feuerwehr im 2021 zu acht Brandeinsätzen und 63 Hilfeleistungen aus. Die Einsatzkräfte absolvierten etwa 5900 Stunden, darunter 815 für Ausbildungen und Lehrgänge. Wie Poppe mitteilte, zähle die Einsatzabteilung der Gemeinde unverändert 99 Mitglieder - 80 Männer und 19 Frauen.
In der Jugendfeuerwehr gibt es einen leichten Anstieg von 42 Mitglieder im Vorjahr auf 45 Jugendliche Anfang 2022 zu verzeichnen, berichtete Gemeindejugendwart Christian Kempf. Während man sich über die Entwicklung freue, habe die Pandemie die Jugendarbeit der Feuerwehren im vergangenen Jahren maßgeblich eingeschränkt: »Der Dienstbetrieb der Jugendfeuerwehren konnte leider nur sporadisch und in weitgehend abgespeckter Form stattfinden. Es kam nur etwa ein Drittel des Zeitaufwands von normalen Jahren zustande«, so Kempf. Die gemeinsame Meisterschaft der Stadt Büdingen und der Gemeinde Kefenrod habe ohne Zeltlager, ersatzweise jedoch mit spielerischem Wettbewerb stattfinden können, wobei die Jugendfeuerwehr Bindsachsen den Gesamtsieg erreichte. Die Einsatzabteilungen arbeiteten zudem gemeinsam daran, weitere Aktive hinzuzugewinnen und auch Jugendliche anzusprechen - so seien etwa Aktionen, unter anderem in den sozialen Medien, geplant.
Nicht zuletzt hatten die Einsatzkräfte einige Personalentscheidungen zu treffen: Gemeindebrandinspektor Stefan Poppe wurde für eine weitere Amtszeit einstimmig gewählt. Gemeindejugendwart Christian Kempf, der bereits im Vorfeld der Versammlung durch die Jugendwarte der Ortsteile bestätigt wurde, führt sein Amt weiter fort. Bei seinem Stellvertreter Bernd Krick bedankten sich Bürgermeisterin Kirsten Frömel und Christian Kempf für seine Verdienste über mehr als zehn Jahre. Künftig wird es mit Maximilian Lamek und Marc Poppe zwei stellvertretende Gemeindejugendwarte geben.
Keine ganz einfache Wahl
Die Wahl des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors gestaltete sich nicht ganz einfach, nachdem Burkhard Reutzel sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatte und ein Bewerber aus Bindsachsen bei der Wahl keine Mehrheit für sich verbuchen konnte. In einer zweiten, außerordentlichen Hauptversammlung konnte aufgrund zu weniger anwesender Mitglieder kein Beschluss gefasst werden, woraufhin jetzt der Gemeindevorstand einen neuen stellvertretenden Gemeindebrandinspektor einsetzte: So berief der Erste Beigeordnete Heinz Eckert in der jüngsten Gemeindevertretersitzung Alexander Schmück zum Ehrenbeamten und überreichte ihm die Ernennungsurkunde für das Amt.
Der gebürtige Hitzkirchener ist seit 2006 bei der Freiwilligen Feuerwehr, seit sieben Jahren stellvertretender Wehrführer der Einsatzabteilung von Hitzkirchen, Helfersdorf und Burgbracht. Wie Alexander Schmück sagt, sei er motiviert und freue sich darauf, während seiner fünf Jahre dauernden Amtszeit gemeinsam mit Stefan Poppe die Feuerwehren der Gemeinde Kefenrod zu leiten.

