Gelungener Auftakt für Projekt des evangelischen Kirchenchors Gedern

Über regen Zulauf freute sich Chorleiter Volker Bilz beim Einstieg in sein Konzertprojekt: Etwa 30 Sängerinnen und Sänger waren zur ersten Probe des Gloria in D-Dur von Antonio Vivaldi unter dem Dach des evangelischen Kirchenchores Gedern gekommen.
Seit vergangenem Samstag arbeitet Volker Bilz gemeinsam mit dem evangelischen Kirchenchor Gedern sowie weiteren Sängerinnen und Sängern am Gloria in D-Dur von Antonio Vivaldi. Das Ziel sind zwei Konzerte im April.
Beim Einstieg konnte sich der Chorleiter freuen: Etwa 30 Sängerinnen und Sänger waren zur ersten Probe in das evangelische Gemeindehaus unweit der Stadtkirche gekommen. Neben den Stamm-Aktiven des Kirchenchores waren Ehemalige aus Nidda dabei, wo Volker Bilz 29 Jahre lang den Sängerkranz geleitet hat. Hinzu kamen weitere chorungebundene Neugierige sowie ein Sänger, der sowohl im Kirchenchor als auch im Liederkranz Gedern seine musikalische Heimat hat. Auch von den Generationen her zeigte sich ein buntes Gemisch aus Alt und Jung.
Premiere für Kirchenchor
»Für die erste Probe ist das schon eine sehr gute Besetzung«, stellte Volker Bilz fest. »Aber es können durchaus noch Interessierte hinzustoßen, sie sind jederzeit willkommen.« Für seinen Chor ist ein solches Projekt, das in eine Doppel-Konzertaufführung münden soll, eine Premiere.
Mit dem Gloria in D-Dur des venezianischen Barockkomponisten und Geistlichen hat man sich ein strahlendes und sehr facettenreiches Werk vorgenommen, das Vivaldi nach zwei »Introduzioni« in acht Chorstücken und drei Soli und einem Duett für Sopran und Alt entlang dem lateinischen Gloria-Text der katholischen Messliturgie verfasst hat. Bei der Einübung steht Chorleiter Volker Bilz der Pianist Markus Kopp zur Seite.
Tatsächlich erhielten die Sängerinnen und Sänger, ob nun bereits noten- und textfest oder noch neu im klassischen Chorgesang, bei der ersten Samstagsprobe aller Stimmen gleich einen guten Überblick über die acht Chorsätze.
Vivaldi beweist in der Bandbreite der Tonarten, in dramatischen und emotionalen Effekten sowie im harmonisch-symmetrischen Aufbau des Werks, das festlich-jubelnd beginnt und ebenso schließt, seine ganze kompositorische Meisterschaft. Gerade die in heutiger Zeit so aktuelle Passage »Et in terra pax - Und auf Erden Frieden« zeigt zahlreiche überraschende Wendungen, durchaus auch ins Moll und in die Klage, ebenso die Textstelle »Qui tollis peccata mundi - Der du trägst die Sünden der Welt«.
Immer wieder aber findet das Gloria, seinem Anliegen entsprechend, zum Lobpreis Gottes und der Dreifaltigkeit zurück, der zum Schluss tänzerisch unterstrichen wird.
Erstaunlicherweise lange Zeit in Vergessenheit geraten, zählt Vivaldis Gloria in D-Dur heute neben den bekannten »Vier Jahreszeiten« wieder zu den bekannten und beliebten geistlichen Werken des Barockmeisters und hat wegen seiner emotionalen Qualitäten auch in die moderne Filmmusik Eingang gefunden.
»Am Ende des ersten Probennachmittags erschienen mir alle Beteiligten zufrieden und voller Vorfreude auf das nächste Mal«, resümierte Volker Bilz. Einige Sängerinnen und Sänger seien wohl auch erstaunt gewesen, wie rasch die Chorerfahrenen die Neulinge eingebunden und mitgezogen hätten und wie unkompliziert man einen ersten schlüssigen Eindruck des Stückes erhalten hatte, das immerhin eine Aufführungsdauer von einer halben Stunde hat.
Die nächsten beiden Proben am Samstag, 28. Januar, und am Samstag, 11. Februar, werden weiter ins Detail gehen und sind jeweils Männer- und Frauenstimmen getrennt gewidmet: An beiden Samstagen proben Tenor und Bass von 10 bis 13 Uhr, anschließend Sopran und Alt von 14 bis 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Gedern im Herrnweg 3. Weitere Interessierte sind willkommen, geringe Kosten entstehen lediglich durch den Kauf der Noten.
Zwei Konzerte Ende April
Die beiden Abschlusskonzerte sind für den 29. und 30. April angesetzt. Dabei wird zusätzlich zum Projektchor die in der Region bekannte Gesangsgruppe »Matzsingers« auftreten. Des Weiteren stehen das Oboe d’amore-Konzert von Johann Sebastian Bach sowie ein Trompetenkonzert von Giuseppe Torelli auf dem Programm. Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich anzumelden, gibt es bei Volker Bilz unter der Rufnummer 01 62/9 77 59 77 oder per E-Mail an b.bilz@online.de. VON INGE SCHNEIDER