Wohnhausbrand im Düdelsheimer Hinterfeld: 250 000 Euro Schaden

Ein Feuer im Wohngebiet »Im Hinterfeld« richtete am Montag einen Schaden von fast 250 000 Euro an. Die Rauchwolken waren schon von weitem über Düdelsheim zu sehen. Zu Schaden kam niemand.
Die Giebelwand des zweistöckigen Wohnhauses ist verrußt, die Fensterscheiben sind zerborsten. Die Garage sowie ein Anbau dahinter sind nicht mehr zu retten. Trotzdem, und das ist der eine Teil der guten Nachricht, wird das Gebäude »Im Hinterfeld« am südöstlichen Dorfrand von Düdelsheim bewohnbar bleiben. Vor allem ist bei dem Brand am Montagmittag niemand verletzt worden. Und das ist der zweite Teil der guten Nachricht, hieß es doch für die am Unglücksort eintreffenden Feuerwehrkräfte zunächst »Personen in Gefahr«.
Harris wählt den Notruf
Dass sich in Düdelsheim keine Tragödie ereignete, wie sie sich zeitgleich am wenige Kilometer entfernten Autobahn-Rasthof Langen-Bergheim zutrug, lag vor allem am beherzten Handeln des künftigen Büdinger Bürgermeisters Benjamin Harris. Der hatte Augenblicke zuvor seine Töchter von der Georg-August-Zinn-Schule abgeholt und sah den dichten Qualm. »Erst dachte ich, dass jemand Gartenabfälle verbrennt, aber dann war mir schnell klar, was gerade passiert«, schildert Harris. Augenblicklich stellte er sein Auto ab, wählte den Notruf und lief zum brennenden Haus. »Keine 30 Sekunden später schlugen Flammen aus der Garage. Unfassbar, wie schnell sich das Feuer ausbreitete.« Als Harris plötzlich den Eigentümer mit einem Feuerlöscher in Richtung des Grundstücks eilen sah, packte er den Mann am Arm und hielt ihn davon ab. »In einem solchen Moment denkt man sicher nur noch an seine Habseligkeiten und will Schlimmeres verhindern. Aber gegen das Feuer hätte er keine Chance gehabt«, sagt Harris.
Während seine Mädchen im Auto warteten, verständigte ihr Vater die Nachbarn. Einigen erklärte er, dass in Kürze die Feuerwehr komme und Platz brauche und deshalb alle auf der Straße parkenden Autos fortmüssten. Andere holte er aus der Wohnung, da er die Gefahr sah, dass die Flammen auch das angrenzende Haus erfassen könnten.
Zwei Einsätze in Folge
»Herr Harris hat genau richtig reagiert«, sagt Kreisbrandinspektor Lars Henrich, der den Einsatz vor Ort leitete. Tatsächlich sind auch Scheiben des Nachbarhauses zersprungen. Die Feuerwehr konnte jedoch eine Katastrophe verhindern. Im Einsatz waren 50 Wehrkräfte aus Büdingen, Aulendiebach, Wolf und Düdelsheim sowie Kolleginnen und Kollegen aus Altenstadt. »Aufgrund eines Einsatzes bei der Firma Exide in Büdingen waren zunächst noch einige Leute dort gebunden«, so Henrich. Dort war es am Vormittag zu einer Rauchentwicklung auf zwei Paletten mit Bleigittern gekommen, die zur Batterieherstellung gebraucht werden.
Die Feuerwehr überzeugte sich zunächst davon, dass sich niemand im Haus befand. Den Einsatzkräften gelang es, mit der im Fachjargon genannten Riegelstellung ein Übergreifen des Feuers auf das gesamte Gebäude zu verhindern. »Mit diesem Manöver konnten wir die anderen Trakte des Wohnhauses sichern«, erklärt Henrich.
Brandursache noch unklar
Die Entstehung des Feuers vermutet der KBI in der Verlängerung der Garage. Über die Brandursache lässt sich bislang noch nichts sagen.