1. Startseite
  2. Lokales
  3. Büdingen

Um den Dorfplatz in Orleshausen tut sich was

Erstellt:

Von: Petra Ihm-Fahle

bg_Orleshausen4_260123
Noch hängen Folien an den Fensterscheiben des Dorfgemeinschaftshauses in Orleshausen, in das Mitte Februar die erste Kita-Gruppe einzieht. © Petra Ihm-Fahle

Veränderungen sind oft schwierig. So ist es auch in Orleshausen, wo im Dorfgemeinschaftshaus eine Übergangs-Kita eingerichtet wird. Was bedeutet das für die Einwohner?

Ein Dreigestirn bilden die Alte Schule, das Dorfgemeinschaftshaus und das ehemalige Sportheim der Fußballer in Orleshausen. Dazwischen liegt der Dorfplatz. Ein Straßenverkehrsschild an der Ecke - »Achtung, Kinder!« - ist der Schulbushaltestelle zuzuordnen. Mitte Februar werden aber weitere Kinder diesen Abschnitt des Dorfes beleben: Das Dorfgemeinschaftshaus wird zur Übergangs-Kita. Weitere Veränderungen könnten das Sportheim der Fußballer betreffen.

Kunststofffolie ist hinter den Fensterscheiben des Dorfgemeinschaftshauses zu sehen. Es wird noch gearbeitet, um den Einzug von zwei Kindergartengruppen vorzubereiten. Während der jüngsten Sitzung des Büdinger Stadtparlaments sprach Christdemokratin Kerstin Gohlke die Auswirkungen auf Orleshausen an. »Im Dorfgemeinschaftshaus können keine Veranstaltungen mehr stattfinden«, stellte sie fest.

Was wird aus dem Sportheim?

Die Dorfbewohner wollen ihren Angaben zufolge aber wissen, welche Ausweichmöglichkeiten es gibt, weil für Beerdigungskaffees sowie Ortsbeirats- und Vorstandssitzungen ein Raum gebraucht werde. Gohlke fragte auch wegen des benachbarten Spielplatzes. Das Areal ist seit Kurzem eingezäunt, damit die Kita-Kinder es nutzen können. »Was ist mit den anderen Kindern, die nicht zur Kita gehen?«, wollte die Stadtverordnete wissen.

Laut Bürgermeister Benjamin Harris (CDU) kann das Dorfgemeinschaftshaus wegen der künftigen Kita-Nutzung derzeit nicht für andere Zwecke genutzt werden, beispielsweise auch nicht als Wahllokal. Das Rathaus hat sich Harris zufolge aber Gedanken gemacht. »Zur Verfügung stehen die Kapelle und das ehemalige Fußballersportheim, das nahe des Dorfgemeinschaftshauses liegt«, erläuterte er.

Laut Wirtschaftsförderung Wetterau wären Instandsetzungsarbeiten im Sportheim für Dorfgemeinschaftszwecke zu 80 Prozent förderfähig. Harris kündigte eine Besprechung mit Ortsbeirat, Vereinsvertretern und der Stadtverwaltung an, um die Möglichkeiten auszuloten. Laut Info aus dem Rathaus soll das Treffen am Montag stattfinden. Was den jüngst eingezäunten Spielplatz angeht, soll das Gelände laut Harris testweise außerhalb des Kita-Betriebs geöffnet werde.

Erste Stadträtin Katja Euler (SPD) berichtete dieser Zeitung, dass die Bauarbeiten im Dorfgemeinschaftshaus in der Endphase seien. »Die Grundreinigung wird jetzt veranlasst, Mitte Februar ziehen die ersten Kinder ein«, sagte sie. Anfang März komme eine zweite Kita-Gruppe mit Kindern im Alter von über drei Jahren ins Dorfgemeinschaftshaus. Bezüglich des Spielplatzes betonte Euler: »Es ist unser aller Wille, dass der Platz allen Kindern zur Verfügung steht.« Man müsse allerdings abwarten, ob die Jungen und Mädchen das Gelände nicht verschmutzen. Sollte es nicht funktionieren, wird laut Euler überlegt, den anderen Spielplatz »Am Herrenhöfchen« aufzuwerten.

Szenenwechsel. Durch das Fenster des alten Sportheims ist eine Leiter zu sehen. Die Feuerwehrfreunde renovieren seit geraumer Zeit, da der Verein das Gebäude gern vom Sportverein Orleshausen übernehmen möchte. Seit über einem Jahr stehen die Feuerwehrfreunde deshalb in Kontakt mit der Stadt, aber noch ist nicht geklärt, wer Eigentümer ist: Ist es die Stadt? Ist es der SV, der das Haus baute, allerdings auf städtischem Grund und Boden?

Lösung im Sinne des Dorfes finden

»Es liegt im Sinne des Ortes, dort eine Lösung zu finden«, sagte Ortsvorsteherin Jutta Savarino. Sofern die Feuerwehrfreunde das Haus übernehmen könnten, sei eine Begegnungsstätte da. »Es wäre mein Wunsch als Ortsvorsteherin. Das wäre dort in guten Händen, die würden sich gut darum kümmern.«

Savarino beschreibt die Feuerwehrfreunde als Verein, der die meisten Veranstaltungen in Orleshausen auf die Beine stellt und das Dorfleben aktiv fördert: mit Sommer- und Oktoberfest, Laternenumzug, Nikolaus und Silvesterwürfeln. »Sie sollten die volle Unterstützung kriegen«, unterstrich die Ortsvorsteherin. Am kommenden Montag wird sich zeigen, ob eine Lösung bereits in Sicht ist.

Das Dorfgemeinschaftshaus in Orleshausen soll solange als Kita dienen, bis die neue Kita auf dem ehemaligen Kasernengelände in Büdingen gebaut worden ist. Laut Erster Stadträtin Katja Euler bleibt die Küche erhalten, Theken- und Clubraum werden zur Essecke. Für die Kinder wurde ein WC-Container angebaut, den sie von innen erreichen können. Dort, wo die Sportumkleiden waren, sind nun ein Aufenthaltsraum für die Erzieherinnen und ein Büro angesiedelt. Die Jungen und Mädchen, die im Februar einziehen werden, sind momentan im »Wichtelhaus« in der Gymnasiumstraße in Büdingen beheimatet. Es handelt sich um die sogenannte Übergangsgruppe, in die Kinder gehen, die in diesem Sommer in die Schule kommen. Das »Wichtelhaus« war für sie nur eine Übergangslösung. Der Platz, der dort frei wird, kommt den Kindern unter drei Jahren zugute, die ihren Bewegungsraum zurückerhalten werden.

Auch interessant