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Helikoptereltern und Popcorn im Zoo: Nachwuchsnarren ziehen alle Register

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Die große Garde der Dancing Queens mit Emma Lorey, Jana Neun, Maya Kehm, Mara Gerlach, Hanna Gerhardt, Hanna Weber eröffnet die Jugendsitzung in Michelau. © Oliver Potengowski

Eine facettenreiche Jugendsitzung hat der närrische Nachwuchs in Michelau auf die Beine gestellt. Mit tollen Tänzen und vielen humorigen Einlagen kam das feiernde Volk voll auf seine Kosten.

Eine kleine aber feine Faschingshochburg in der Region findet sich in Büdingens höchstgelegenem Stadtteil. Seit fünfeinhalb Jahrzehnten unterhalten die Sandhoase die Dorfbewohner und auch auswärtige Gäste mit abwechslungsreichen Sitzungsprogrammen. Die Jugendsitzung am vergangenen Samstag zeigte, dass der Nachwuchs für die nächsten Jahrzehnte gesichert ist.

Dem Alter der Akteure und vieler Gäste entsprechend begann die Sitzung bereits am frühen Abend. Rund drei Stunden lang bis nach 21 Uhr präsentierten Dutzende Kinder und Jugendliche ein Programm, das alles bot, was zu einer ausgewachsenen Faschingssitzung gehört, darunter auch neun Tänze verschiedener Gruppen.

Beim Gardetanz gut aufgestellt

Die Minis, neun Kinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren traten als Piraten mit einem Tanz im ersten Teil des Programms auf. Sie bewiesen, dass die Zukunft der Sandhoase gesichert ist.

Die Mädchen der Minis tanzen auch in der Mini-Garde und pflegen dort die Tradition des Faschings. Mit drei Gardetanzgruppen verschiedener Altersgruppen neben der Mini-Garde und dem kleinen Männerballett sind die Sandhoase insbesondere auch mit Blick auf die geringe Einwohnerzahl der Michelau hervorragend aufgestellt.

Die Show- und Gardetänze wechselten sich mit einem Programm aus Sketchen und Büttenreden ab. Der elfjährige Kevin Henrich berichtete, wie anstrengend der Tag für einen Fünftklässler in der »großen Schule« ist.

Lieferservice für den Nachwuchs

Dabei sind besonders auch die Eltern ein Teil der Herausforderung. Dass man auch auf der Michelau »Helikoptereltern« kennt, zeigten acht Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Weil ihr Sohn sein Pausenbrot vergessen hat, bringen sie es ihm in die Schule. Ihre besondere Fürsorge beweisen sie neben dem Lieferservice mit Spiegelei und Früchtetee.

Dass auch bei den Sketchen Nachwuchs in allen Altersgruppen bereit steht, zeigten Marie Schilling, Jasmin Mai und Mia Dohmes (10 bis 13 Jahre). Dass sich durch die Beschränkungen während der Corona-Pandemie Gewohnheiten verändert haben, zeigten sie bei ihrem Sketch, der im Restaurant spielt.

Doch dass eine Frau dort statt mit dem Löffel mit der Gabel isst und statt aus dem Glas aus der Vase trinkt, findet schließlich eine Erklärung, die gar nichts mit Corona zu tun hat.

Vorfeude auf Fremdensitzungen

Auch bei einem dritten Programmpunkt stand die Schule und damit gewissermaßen der Arbeitsalltag von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Sechs Kinder zwischen zehn und elf Jahren berichteten ihrem Lehrer, was ihnen bei ihrem Besuch im Zoo am besten gefallen hat.

Dabei zeigte sich, dass aller pädagogischer Anspruch vergebens ist, wenn andere Attraktionen locken. Denn statt der vielen Tiere hinterließ die Popcorn-Maschine den nachhaltigsten Eindruck bei den Schülern.

Die gelungene Jugendsitzung lässt Vorfreude auf die beiden Fremdensitzungen im Jubiläumsjahr aufkommen. An den beiden kommenden Samstagen, 4. und dem 11. Februar feiern die Sandhoase im Bürgerhaus Michelau ab 20.11 Uhr »5x11 Jahre Fasching auf der Michelau«.

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