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CDU-Neujahrsempfang mit Boris Rhein: Einstimmung auf Wahljahr 2023

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Jonathan König, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Büdingen bedankt sich gemeinsam mit der Kreisvorsitzenden Lucia Puttrich, Landrat Jan Weckler und dem Landtagsdirektkandidaten Patrick Appel bei Ministerpräsident Boris Rhein für dessen Besuch beim Neujahrsempfang. © Oliver Potengowski

Der CDU-Neujahrsempfang in Büdingen hat ganz im Zeichen des Wahljahres 2023 gestanden. Die Christdemokraten um Ministerpräsident Boris Rhein blickten auf ihre Erfolge zurück und gaben sich kämpferisch.

Die voll besetzte Phönix-Halle hat den Rahmen für den gemeinsamen Neujahrsempfang von CDU Wetterau und Büdingen abgegeben. Ministerpräsident Boris Rhein blickte auf die bisherige CDU-geführte Regierung in Hessen zurück und erläuterte, wie sich das Land weiterentwickeln solle. Kritik gab es vor allem am Länderfinanzausgleich, bei dem Hessen als Geberland zu stark benachteiligt sei.

Dass die Halle des SV Phönix für den Neujahrsempfang ausgewählt wurde, kann auch als Anerkennung für den besonders erfolgreichen CDU-Ortsverband Düdelsheim gesehen werden.

Noch während der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Stadtverbands, Jonathan König, hatte die Kreisvorsitzende Lucia Puttrich den Ministerpräsidenten auf die Sonderstellung der CDU in dem Büdinger Stadtteil hingewiesen.

65 Prozent Ziel für Landratswahl

Die Balkendiagramme des Wahlergebnisses für den Ortsbeirat mit 65,4 Prozent für die CDU beeindruckten Rhein sichtlich. »Das ist in der Tat ein Wort«, bekannte er zu Beginn seiner Rede. »Das ist unsere Zielmarke für die Landratswahl. Bei der Landtagswahl wollen wir mal sehen.« Bei der letzten Landtagswahl 2018 erreichte die CDU 27 Prozent.

Puttrich stellte die Kandidaten vor, mit denen die CDU die beiden Wahlen für sich entscheiden möchte. »Wir wollen Jan Weckler wieder als Landrat haben, weil er gezeigt hat, dass er es kann«, warb sie mit Blick auf die zurückliegenden Krisenjahre.

Dieser wies darauf hin, dass mit Rhein innerhalb weniger Monate gleich zwei Ministerpräsidenten in der Region gewesen seien. Denn dessen Vorgänger Volker Bouffier sei bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Wetteraukreises auf dem benachbarten Glauberg zu Gast gewesen.

Außerdem habe Rhein versprochen, im Frühjahr bei einer Tour den östlichen Kreis zu besuchen. »Sie sind hier in einem schwarzen Land«, hob auch der Landtagsdirektkandidat Patrick Appel hervor. »Wer etwas werden will in Hessen, der muss in Düdelsheim gewesen sein.«

Dieses könne zum Beispiel gegen den Lehrermangel eingesetzt werden. Kinderstimmen seien zwar keine Wählerstimmen. »Aber die Qualität der Bildung ist wesentlich für den demokratischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft«, mahnte Ortsverbandsvorsitzender Heinz-Martin Rüb.

Auch die Integration von Zuwanderern könne nur funktionieren, wenn es genügend Pädagogen gebe, die ihnen »Struktur, Orientierung und unsere Grundwerte vermitteln«. Er erinnerte daran, wie die örtlichen CDU-Mitglieder seit 1974 Düdelsheim von einem »roten Nest« in eine Hochburg der Partei gewandelt haben.

Durch konsequente und beständige politische Arbeit, mit der den Bürgern vermittelt werde, »was das Beste für unser Land ist«, sei dieser Erfolg gelungen. Dazu komme die Anerkennung für Menschen, die sich um ihrer Mitbürger kümmern und das Ehrenamt.

Rhein bestreitet Lehrermangel

Für den Wahlerfolg empfahl er der Landes-CDU, sich am Slogan des Ortsverbands zu orientieren. Auf Hessen übertragen hieße der: »Gemeinsam für Hessen - weil unser Hessen uns am Herzen liegt.«

Rhein bestritt, dass es in Hessen einen Lehrermangel gebe. Trotzdem seien im aktuellen Haushalt Gelder für 4000 neue Lehrerstellen vorgesehen. Dass die Bezahlung der Grundschullehrer erst jetzt verbessert werde, liege daran, dass Hessen die Schuldenbremse als Zeichen der Generationengerechtigkeit ernst nehme.

Die Landesregierung stehe für gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und Rekordinvestitionen in Infrastruktur. So seien dieses Jahr 150 Millionen, nächstes Jahr 170 Millionen für Straßenbau vorgesehen. Bis 2030 werde in Hessen das Glasfasernetz flächendeckend verfügbar sein. Täglich würden durchschnittlich vier Mobilfunkmasten auf 5G aufgerüstet oder neu gebaut.

»Demokratie ist nicht normal, sie muss erkämpft werden«, mahnte Rhein abschließend angesichts autoritärer Systeme wie im Iran und Russland. Im Main-Kinzig-Kreis sei der Landrat am letzten Wochenende nur von 26 Prozent der Berechtigten gewählt worden. Mit Verweis auf Wahlhelfer und 95 Prozent der Politiker betonte er, dass die Demokratie vom Ehrenamt lebe.

Ein Gedanke, an den auch Bürgermeister Benjamin Harris in seinem Grußwort anknüpfte. Er erläuterte, dass die CDU neben dem ehrenamtlichen Engagement für gemeinsame Ziele vom Zusammenhalt und Erfahrungsaustausch lebe.

Deshalb habe die Partei den Ort für ihren Neujahrsempfang nicht besser wählen können. »Düdelsheim ist ein Beispiel für unsere Stadt, die Region und auch das Land, wie gute Zusammenarbeit funktioniert und für die Gemeinschaft Erfolge bringt.«

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