Garten-Team will am Samstag in Ulrichstein der Öffentlichkeit einen „anderen Blick“ vermitteln.
Der Vogelsberggarten ist wie ein Bauerngarten angelegt.
(Archivfoto: Jost)
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ULRICHSTEIN - (red). Das Team des Vogelsberggartens Ulrichstein wirft in einer Pressemitteilung einen „anderen Blick“ auf diesen Garten. Anlass ist unter anderem ein kürzlich erschienener Leserbrief von Ursula Hofrichter aus Schotten, in dem von einem „beschämenden Anblick“ gesprochen wird (LA vom 14. Oktober).
Der Vogelsberggarten – mag auf den ersten und auch zweiten Blick „ungepflegt“ erscheinen, so die Stellungnahme von Andreas Clauss vom Team des Gartens. „Nur ist gepflegt nicht gleichzusetzen mit industriell genutzten, mit Herbiziden und Pestiziden ,auf Vordermann gebrachten‘ Anlagen“, so Clauss. Er zitiert aus einer Publikation über Bauerngärten: „Auf ihrer limitierten Fläche bergen Bauerngärten mehr Arten, Varietäten und Sorten von Pflanzen und Tieren als jedes andere agrarische oder gartenbauliche System. (Störch, Bauerngartenkultur, 2014).“
Wie sehr der gesamte Garten geschätzt und als Kleinod im Herzen des Vulkans angesehen werde, kann man auch in der Pressemitteilung zum Besuch des Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich des Vogelsberggartens im Juli nachlesen: „Natur pur, Wildpflanzen, Kräuter, seltene Obstsorten, Rinder und Schafe auf der Weide und zu guter Letzt ein atemberaubender Ausblick: Das erwartet die Besucher des Vogelsberggartens und der Burgruine in Ulrichstein. Ohne die Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich einbringen, wäre es nicht möglich, so etwas Schönes zu schaffen“, so die damalige Mitteilung.
Die Bundesregierung habe 2007 eine Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt verabschiedet. Im Kern solle der Rückgang der biologischen Vielfalt aufgehalten werden.
„Wir sind stolz darauf, in diesem sehr wohl gepflegten Gelände zu arbeiten und unseren Beitrag zur Biodiversität leisten zu können“, so das Garten-Team. „Die große Vielfalt – auch der ,Un‘kräuter (unter anderem seltene Ackerwildkräuter) – ermöglicht es, unzähligen Insekten und Vögeln hier zu leben und zu überleben.“
Der Vogelsberggarten bietet den Lesern des Lauterbacher Anzeigers eine spezielle Veranstaltung an: einen geführten Spaziergang durch das Gelände. Treffpunkt ist der Rathausparkplatz in Ulrichstein am Samstag, 17. Oktober um 14 Uhr. Eine Anmeldung ist unter E-Mail a.clauss@vogelsberggarten.de erforderlich. Die Pandemie-Regeln sind einzuhalten.
Jedes Stück Scholle, das heutzutage nicht „gestylt“, sondern mit eigener Hände Arbeit bebaut und bepflanzt werde, sei ureigentliches Wirken der Kreatur Mensch und ein Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung, betont das Gartenteam noch abschließend.