Kleines „Experiment“ mit dem George-Wagner-Quartett
Für die Freunde der Jazzmusik im osthessischen Raum ist George Wagner von der Musikschule Fulda mittlerweile eine feste Größe. Mit seinem gut eingespielten Quartett ist er bereits akustisch und instrumental in der Welt des Latin Jazz und des Modern Jazz zuhause – nun kommt auch die Stimme ins Spiel.
Das George-Wagner-Quartett zusammen mit Sängerin Raili Orrava im Gewölbekeller von Schloss Eisenbach. Foto: Eigner
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LAUTERBACH - Für die Freunde der Jazzmusik im osthessischen Raum ist George Wagner von der Musikschule Fulda mittlerweile eine feste Größe. Mit seinem gut eingespielten Quartett ist er bereits akustisch und instrumental in der Welt des Latin Jazz und des Modern Jazz zuhause – nun kommt auch die Stimme ins Spiel. Mit der Sängerin Raili Orrava aus Lettland haben die vier – George Wagner (Gitarre), Klaus Schenk (Vibraphon), Sandra Elischer (Percussion) und Gerhard Klink (Kontrabass) – eine perfekte Erweiterung ihres Spektrums gefunden. Davon konnte sich jetzt auch das Publikum im Gewölbekeller von Schloss Eisenbach überzeugen. Beim zweiten Konzert der Saison konnte sich der Kulturverein Lauterbach wieder über guten Besuch freuen, auch wenn vereinzelt noch ein paar Plätze frei geblieben waren. Für das George-Wagner-Quartett war der Auftritt selbst noch ein kleines „Experiment“, da die Formation bisher noch nicht so viele Male mit Gesang aufgetreten ist. Das Quartett begann denn zunächst auch rein instrumental mit „Bassamba“, einer Eigenkomposition. Mit „Cabo Frio“ von Earl Klugh nahm das Konzert Fahrt auf. Die Eigenkompositionen waren vor allem von lateinamerikanischen Klängen geprägt, doch auch die bekannte Melodie des „Kriminaltango“ vom Hazy-Osterwald-Sextett ließ sich deutlich vernehmen. Spätestens bei „Deve ser amor“ des brasilianischen Ausnahmegitarristen Baden Powell hielt es viele im Publikum nicht mehr ruhig auf den Sitzen. So manch einer schwang mit im Rhythmus vom Zuckerhut.
Ein erster Höhepunkt des Abends war erreicht, als sich das Quartett zum Quintett erweiterte. Mit ihrer warmen Stimme ließ Raili Orrava die Zuhörerinnen und Zuhörer zu „The look of Love“ von Burt Bacharach und „Águas de Março“ von Antônio Carlos Jobim dahinträumen. In der zweiten Hälfte unternahm das Quartett mit „It Happens Everyday“ der „Crusaders“ auch einen gelungenen Abstecher ins Fusion-Jazz-Genre. „Samba triste“ von Baden Powell verband Leichtigkeit und Schwere in einem einzigartigen Klang, und auch bei „Hannibals Revenge“ zeichnete sich das Quartett durch seine sprühende Leidenschaft aus.
Mit dem „Shaker Song“ von „Spyro Gyra“ verbreitete das Ensemble noch einmal lateinamerikanisches Lebensgefühl mit einer Rhythmik, die Mitswingen geradezu einlud. Bewusst mit einer ruhigen Zugabe ließen die fünf die äußerst gelungene Veranstaltung ausklingen, mit Burt Bacharachs „What The World Needs Now Is Love“. „Dieses Lied passt in unsere Zeit“, das fand zum Abschluss sicherlich nicht nur Jazzinterpret George Wagner.