LAUTERBACH - (red). Zum Wahllokal wurde ein Teil der Pausenhalle der Alexander-von-Humboldt-Schule (AvH). Denn hier wurde gewählt und abgestimmt. Gemeinsam mit 64 000 Jungwählern an 260 hessischen Schulen nahmen auch die Schülerinnen und Schüler des AvH an den Juniorwahlen zur Hessenwahl teil. Aufgerufen, ihren Kandidatinnen und Kandidaten sowie einer Partei ihre Erst- und Zweitstimme zu geben, waren alle Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 9 bis in die Q-Phase – mit Ausnahme derjenigen, die bereits 18 Jahre alt sind und an der Landtagswahl teilnehmen dürfen. „Die Teilnahme an den Juniorwahlen soll das politische Bewusstsein der jungen Menschen wecken“; skizziert Nicolas Hahn, Fachlehrer für Politik und Wirtschaft, ein Ziel dieser Veranstaltung, die ein Projekt des Landtages gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Verein Kumulus ist. Die Schülerinnen und Schüler nahmen das Angebot gerne an – das „Wahllokal“ war gut frequentiert. Dennoch geben die jungen Menschen an, dass viele von ihnen sich nicht für Politik interessieren. Genau das soll mit einer Aktion wie dieser, die zu einem der größten Schulprojekte in Deutschland zählt, geändert werden. Neben der reinen Landtagswahl wird am 28. Oktober an den Wahlurnen auch über 15 Änderungen an der Hessischen Verfassung abgestimmt. Auf originalgetreuen Nachbildungen der Stimmzettel konnten die Lauterbach Jungwähler ihre Voten abgeben. Diese werden intern ausgewertet und an die Organisatoren weitergeleitet. Am Abend der Wahl – und nicht vorher – stehen die Ergebnisse für Hessen zur Verfügung und können unter www.juniorwahl.de eingesehen werden. Die letzte Juniorwahl wurde übrigens vor knapp zwei Wochen anlässlich der Bayernwahl in den dortigen Schulen durchgeführt. Sie bilden dort sowohl den Absturz von CSU und SPD als auch das Erstarken der Grünen ab – wenn auch in anderen Zahlen. Auch etablierte Parteien könnten beim Blick auf die Ergebnisse dieser Wahlen durchaus etwas lernen.