Auch am letzten Tag der Pfingstmusiktage in Lauterbach hatten sich noch einmal viele Menschen zum Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche eingefunden; angelockt natürlich auch von dem hochkarätigen Musikprogramm, das das Lauterbacher Vokalensemble u
Musikalischer Gottesdienst mit dem Lauterbacher Vokalensemble
Präzise, konzentriert und doch voller Freude und Begeisterung: das Lauterbacher Vokalensemble unter der Leitung von Claudia Regel. Foto: Schlitt
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LAUTERBACH - (red). Auch am letzten Tag der Pfingstmusiktage in Lauterbach hatten sich noch einmal viele Menschen zum Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche eingefunden; angelockt natürlich auch von dem hochkarätigen Musikprogramm, das das Lauterbacher Vokalensemble unter der Leitung von Claudia Regel versprach. Die Chorleiterin und Kirchenmusikerin eröffnete den Gottesdienst mit dem Stück „Tonestykke op.22, Nr.1“, dargeboten auf der Orgel, sehr kraftvoll und stark im Ausdruck.
Pfingsten bedeute auch, den Geist zu erbauen, als Gemeinde, als Menschen zusammenzukommen, so Pfarrerin Dorothea Göbel in ihrer Begrüßungsansprache. Genau dieses Ansinnen schwang in diesem Gottesdienst mit, der durchweg getragen war von dem wunderbaren Gesang dieses zwölfstimmigen Ensembles, das zunächst die Gemeinde dazu einlud, gemeinsam mit ihm zu singen und das auch die liturgischen Gesänge mit der Gemeinde zusammen sang.
Als erstes eigenes Stück bot das Lauterbacher Vokalensemble „Das ist meine Freude“ dar, die Vertonung des Psalms 72 von Liebhold, dessen frohe Botschaft mithilfe des einmalig schönen und sehr stimmigen Gesangs durch die Kirche strömte.
Mit „O quam gloriosum“ hatte Claudia Regel danach ein sehr feierliches Stück ausgewählt, dass die Sängerinnen und Sänger vielstimmig, doch von einer großen Einheit getragen, für die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher sangen. Besonders der Sopran glänzte hier, sacht begleitet von den anderen Stimmen, die diesem Stück einen großartigen Rahmen gaben. Wie zuvor bestachen die Sängerinnen und Sänger zum einen durch ihre Präzision und Konzentration, andererseits funkelte auch stets ihre Begeisterung und ihre Liebe zum Gesang hindurch, ohne die man solch eine intensive Leistung sicher nicht abliefern könnte.
Auch in ihrer Predigt ging Dorothea Göbel auf den Begriff der Gemeinde ein und plädierte für eine lebendige Gemeinde voller Vielfalt und Menschen mit Licht und Schatten, keine perfekte Gemeinde, aber eine mit Menschen, die an und mit ihr arbeiten wollten, um gemeinsam etwas zu erschaffen. Mit diesem Blick hatte sie nicht nur einen Teil der Pfingstbotschaft präsentiert, sondern auch eine Brücke zu den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen geschlagen, die eine Veranstaltung wie die Pfingstmusiktage erst ermöglichen.
Dieses Lobes würdig zeigten sich die Sängerinnen und Sänger des Lauterbacher Vokalensembles erneut, als sie das Stück „Beati quorum via“ intonierten, das gerade an die Stelle nach dem Vaterunser so gut passte. Es unterstrich noch einmal die sehr festliche, geistliche Note des Pfingstfestes; mit ihrem Gesang luden die Darbietenden die Gottesdienstbesucher zur inneren Einkehr ein, zu einem Innehalten und Lauschen.
Gewissermaßen das Schlusswort nach dem Segen hatten ebenfalls die Sängerinnen und Sänger. Sie beendeten den schönen Gottesdienst mit dem Lied „Cantemus!“, einer Aufforderung zum Singen. Noch einmal begeisterten sie mit ihrer genauen und wunderbar aufeinander abgestimmten Darbietung, die sowohl ganz leise, sachte Töne in sich trug als auch mächtige und starke. Das Publikum dankte dem Lauterbacher Vokalensemble am Ende mit viel Applaus und hatte sich gerne auf die spirituelle Ebene seines Gesangs eingelassen. Ein musikalisches Fest zum Pfingstfest.