KREIS GIESSEN - (red). Reinhard Hamel ist wieder Spitzenkandidat der „Gießener Linken“ für die Kreistagswahl am 14. März 2021. „Ich bedanke mich für das große Vertrauen und freue mich darüber, dass es uns erneut gelungen ist, die linken Kräfte in Gießen in einer Bündnisliste zu vereinen. Wir wollen an die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre anknüpfen“, erklärte der derzeitige Fraktionsvorsitzende in einer Pressemitteilung.
Die Kommunalpolitik müsse sich daran ausrichten, das verbleibende schmale Zeitfenster zum Kampf gegen die Klimaerwärmung zu nutzen. „In der Verkehrspolitik hat der Landkreis die besten und wirksamsten Möglichkeiten dafür. Aber gerade einmal 350 Meter neue Fahrradwege in den vergangenen zehn Jahren und Verbesserungen im ÖPNV, die erst in Jahren umgesetzt werden sollen, sind ein Armutszeugnis für die bestehende Koalition aus SPD, Grünen und Freien Wählern. Mit einem ,Weiter so’ wird sich nichts ändern“, erklärte Hamel.
Auf Platz zwei folgt Desiree Becker. Die 26-Jährige ist studentische Vertretung im AStA und Senat der Justus-Liebig-Universität für die Liste „DieLinke.SDS“, zudem ist sie aktiv bei „sea-eye“ (Hilfsorganisation zur Rettung von in Seenot geratenen, meist geflüchteten Menschen im Mittelmeer) und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. „Besitz und Ausbildung der Eltern entscheiden über den Bildungserfolg ihrer Kinder. Das spiegelt sich auch an den Hochschulen wider: Junge Menschen, deren Eltern nicht studiert haben, sind dort eine deutliche Minderheit. Ungleichheit entsteht jedoch auch entlang von Geschlecht und Hautfarbe. Die Überwindung all dieser Ungleichheiten ist essenziell für die befreite Gesellschaft“, begründete sie ihre Kandidatur.
Auf Platz drei folgt der bisherige Kreistagsabgeordnete Stefan Walther aus Linden, ein langjähriger Gewerkschaftsfunktionär. Er wolle sich weiterhin für „konsequenten Umweltschutz, einen Fahrschein-freien und attraktiven ÖPNV, sprich für eine absolut notwendige Verkehrswende einsetzen. Darüber hinaus bedeutet linke Politik für mich immer, ausschließlich den Interessen der Ausgebeuteten und sozial Benachteiligten verpflichtet zu sein. Abhängig Beschäftigte, Arbeitslose, Rentner, Selbstständige und Kleinbetriebe oder Bauern müssen sich gegen das Diktat der Großkonzerne und ihrer Politiker wehren.“
Marcel Tröger aus Pohlheim, 32 Jahre, Angestellter und Student, kandidiert auf Platz 4. Ihm sind Themen wie der ÖPNV, generelle infrastrukturelle, aber auch soziale Probleme sehr wichtig. „Als diskursfreudiger Streiter möchte ich mich für einen zukunftsfähigen, weil sozialer gestalteten Landkreis Gießen einsetzen.“
Auf Platz fünf folgt Erika Wolf, Betriebswirtin aus Gießen. Sie ist Mitglied im Kreistag und Stadtparlament und engagiert in sozialen Projekten. Sechster auf der Liste ist der Rentner Peter Illerich-Nehmer aus Lich und Mitglied der dortigen Kulturgenossenschaft, gefolgt von der Lehramtsreferendarin Bahar Özer aus Wettenberg und dem Studenten Weigiang Lam aus Fernwald. Dieter Bender, DV-Berater aus Wettenberg, engagiert in der lokalen Geschichtsforschung zum antifaschistischen Widerstand, und Andreas Münnich aus Buseck, ehemaliger Tonmeister am Stadttheater Gießen, nehmen die Plätze neun und zehn ein.
Die Liste umfasst 36 Kandidaten, darunter 13 Frauen. Zwölf Bewerber sind jünger als 30 Jahre. Auf den Plätzen elf bis 20 folgen Karema Padinger (Staufenberg), Karlheinz Skorwider (Biebertal), Lena-Johanna Schmidt (Gießen), Hans-Jürgen Geselle (Pohlheim), Klaus Zecher (Gießen), Elena Maria Hauter (Gießen), Yakup Avci (Heuchelheim), Hans Jonas Bäcker, Noria Brecher und Patricia Ruhland (alle Gießen).