Grebenhain: Abwasserspezialisten aus der Region besichtigen modernisierte Kläranlage in Vaitshain
Die Gemeinde Grebenhain war Gastgeberin für eine Fortbildungsveranstaltung der „Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA)“. Unterhalb der Landesverbände gibt es sogenannten Kläranlagen-Nachbarschaften, man geht über die Kreisgrenzen hinaus, um auch im etwas weitergehenden Bereich wertvolle Informationen für die eigene Gemeinde und deren Angestellte im Bereich der Abwasser- und Wasserwirtschaft zu geben.
Die Fortbildungsteilnehmer besichtigen die Anlage in Vaitshain. Foto: Stock
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VAITSHAIN - (gst). Die Gemeinde Grebenhain war Gastgeberin für eine Fortbildungsveranstaltung der „Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA)“. Unterhalb der Landesverbände gibt es sogenannten Kläranlagen-Nachbarschaften, man geht über die Kreisgrenzen hinaus, um auch im etwas weitergehenden Bereich wertvolle Informationen für die eigene Gemeinde und deren Angestellte im Bereich der Abwasser- und Wasserwirtschaft zu geben.
Daher waren Klärwärter aus dem Bereich Landkreis Vogelsberg und Gießen gekommen. Jährlich ist eine andere Gemeinde Gastgeber, und bei dieser Zusammenkunft werden die Mitarbeiter über unterschiedliche Themen informiert und ihnen damit auch Lösung an die Hand gegeben, damit Probleme, wie sie jeden Tag beim Betrieb von Abwasserbehandlungsanlagen entstehen können, bewältigt werden können.
Kläranlage ist nicht gleich Kläranlage. Mit unterschiedlichen Ausführungen wie Teichkläranlagen bis hin zu hoch technisierten Reinigungsanlagen wird das Abwasser soweit wie möglich von Schadstoffen gereinigt und dann wieder dem natürlichen Gewässerkreislauf zugeführt. Deshalb stand zu Beginn der Veranstaltung ein Besuch auf der modernisierten Kläranlage in Vaitshain auf dem Programm, in die ein innovatives Reinigungssystem eingebaut wurde.
Klärschlammproblem
Sabine Bork aus Mücke, die gemeinsam mit Frank Reißig vom Regierungspräsidium in Gießen für die Durchführung der Veranstaltung verantwortlich zeichnete, hieß die Gäste willkommen. Danach war der Gastgeber, Bürgermeister Sebastian Stang, an der Reihe, der auch gleich auf eine nach einer erfolgreichen Wasserreinigung sich ergebende Problematik hinwies, nämlich die Klärschlammentsorgung für die acht Kläranlagen der insgesamt 15. Ortsteile. Diese ist für viele Gemeinde inzwischen zu einem Problem geworden, da der Klärschlamm nicht mehr auf landwirtschaftliche genutzte Felder ausgebracht werden darf. Und da die Kläranlage Bermuthshain über kein Rechenwerk verfügt, gelangen unerwünschte Bestandteile wie Kunststoffe in den Klärschlamm, was zu einem Problem bei der Entsorgung auf Deponien führt. Die Anlage in Vaitshain sei umgebaut und ertüchtigt worden, und man habe sich für eine innovative Teichkläranlage mit verschiedenen Reinigungsstufen entschieden, die bessere Werte erreiche als seinerzeit gemessen worden seien, macht das Gemeindeoberhaupt auf die Führung neugierig.
Diplom-Ingenieur Roland Hilfenhaus von der Rhönenergie Effizienz + Service GmbH stellte anschließend das Konzept der Kläranlage Vaitshain vor, bevor sich die Teilnehmer im „Deutschen Haus“ in Bermuthshain mit den unterschiedlichen Fachthemen beschäftigten.
In der Kläranlage Vaitshain wurden, wie Planer Hilfenhaus erläuterte, sogenannte getauchte belüftete Festbettwaben installiert, an deren belüfteter Oberfläche Bakterien Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen biologisch abbauen können. Mit diesem System sei es gelungen, die Grenzwerte für Stickstoff und Kohlenstoff, die lange Zeit überschritten wurden, wieder einzuhalten und so den Behördenauflagen zu entsprechen.