Anlässlich der Kommunalwahl hat „Schöner Ausblick“ zwei Forderungen an die Parteien im Bereich der Stadt Alsfeld.
(Foto: Fineart-Collection/Fotolia)
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ALSFELD - (red). Die bevorstehende Kommunalwahl ist Anlass für den windkraftkritischen Umweltschutzverband „Schöner Ausblick“ mit zwei Forderungen an die Parteien im Bereich der Stadt Alsfeld heranzutreten. In einer Pressemitteilung fordert „Schöner Ausblick“ zum einen Transparenz der Windparkerträge, zum anderen die Aufwertung ausgewählter Feldwege zur Anbindung der Stadtteile mit dem Rad.
Als Begründung heißt es in der Mitteilung: Es sei ein altbekanntes Ritual: In der Projektierungs- und Antragsphase von Windindustrieparks stellten die Projektierer in schöner Regelmäßigkeit vollmundige Versprechungen bezüglich der zu erwartenden Energielieferungen in den Raum. Dabei bezieht sich „Schöner Ausblick“ unter anderem auf den Pressebericht eines Online-Magazins in der Region. Dort sei zu dem Windpark mit den acht Anlagen in der Elbenröder Dick zu lesen gewesen, dass dieser Windpark von seiner Leistung her etwa 20 000 Haushalte mit Strom versorgen könne. Ein weiteres Beispiel betreffe die Anlagen bei Fischbach: „Der gesamte Windpark liefert genug umweltfreundliche Energie, um bilanziell rund 11 000 Menschen zu versorgen. Dabei vermeidet der Park ca. 13 000 Tonnen CO2“, sei auf www.vsb.energy/de/de/projekte/windpark-fischbach nachzulesen.
Jedoch brächten die Windindustrieanlagen zwangsläufig gewaltige Eingriffe in die Natur und das Landschaftsbild mit sich. Nur allein für den einen Windpark in der Elbenröder Dick war die Rodung von 13 Hektar Wald erforderlich.“ Zum Vergleich: Im Dannenröder Forst seien für den A 49-Bau 27 Hektar gerodet worden. Angesichts solcher Eingriffe und Belastungen fordert „Schöner Ausblick“ für den tatsächlichen Betrieb der auf dem Gebiet der Stadt Alsfeld errichteten Anlagen im Nachgang Transparenz gegenüber den Bürgern: „Es ist im Interesse von uns allen, zu erfahren, welche Energiemengen tatsächlich ins Netz eingespeist werden, welche Vergütungen erfolgten und wie sich diese Zahlen im Vergleich zu den vorherigen Versprechungen verhalten“, sagt die Vorsitzende Dr. Sachiko Scheuing. Diese Zahlen ließen sich in Echtzeit leicht auf der Homepage der Stadt Alsfeld und parallel auf einem Display an einem frei zugänglichen öffentlichen Ort, zum Beispiel der Rathaus-Halle, für alle Bürger darstellen. „Wenn die Anlagen tatsächlich das halten, was die Projektierer ankündigen, müssten ja auch diese ein Interesse daran haben, die Glaubwürdigkeit ihrer Versprechungen unter Beweis zu stellen!“, so Scheuing.
Optimierte Mobilität
Gegenstand der zweiten Forderung von „Schöner Ausblick“ ist der Umweltschutz bei möglichst optimierter Mobilität im Nahraum der Stadt Alsfeld und ihrer Stadtteile. „Die Menschen in den Stadtteilen sind angesichts der unzureichenden ÖPNV-Angebote auf den Pkw angewiesen, um von Stadtteil zu Stadtteil oder in die Kernstadt zu gelangen“, erklärt der Umweltschutzverband und begründet: Viele Erwachsene und Jugendliche wollten ökologisch sinnvoll mit dem Fahrrad mobil und dabei unabhängig sein. Hierfür brauche es aber zumindest einige ausgesuchte fahrradtaugliche Feldwege, „die so hergerichtet werden, dass sie auch bei Regenphasen mit dem Mountainbike befahrbar bleiben“. Diese bereits vorhandenen Wege ließen sich heute durch innovative Techniken bereits ohne Teerdecke so verdichten, dass sie mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand diese Eignung erbringen. Quartalsweise Wartungen der Wege sollten die Tauglichkeit dann erhalten. Beispielsweise könnten Elbenrod, Hattendorf-Afterode/Krausenberg so an Eudorf angebunden werden, schlägt „Schöner Ausblick“ vor. „Viele Bürger wären hierüber glücklich: Kleine Einkäufe wären ebenso mit dem Rad möglich wie Ausflüge, Freizeitbegegnungen, gemeinsames Spielen und Treffen von Jugendlichen, und sicher würde auch der eine oder andere Pendler das Fahrrad als Alternative zum Auto entdecken!“, ist sich Dr. Scheuing sehr sicher. „Weniger Pkws auf den Straßen und weniger Abgase, und dennoch mehr Lebensqualität, mehr Bewegung und mehr Miteinander der Menschen, sobald es coronabedingt wieder geht – wäre das nicht für alle Parteien im Bereich der Stadt Alsfeld erstrebenswert?“, fragt sie in der Mitteilung.